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Alpine Klettertour

30.31. Juli, alpine Klettertour Trotzigplanggstock 2954m, Süd-Grat

2.3 Juli verschoben, 9.10. Juli verschoben, 30.31.Juli; so jetzt klappts.

Nachdem uns unsere Fahrerin Katja sicher bis auf den Parkplatz beim Sustenbrüggli chauffiert hatte, gelangten wir auf dem kurzen aber recht steilen “Leiterliweg” zur Sustlihütte SAC 2257m. Wie sich`s gehört: Anmelden, Apfelschorle trinken (das Bier muss bis am späten Nachmittag warten), Kaffee geniessen, T-shirt trocknen, Pic-Nic verzehren, Materialdepot in der Hütte deponieren und auf gehts: Die Ueberschreitung des “Chanzelgrat” 2445m von Nordwest nach Ost erweist sich als eine gut ausgerüstete Gratkletterei im 3. Schwierigkeitsgrad (WS+ 3b), und eignet sich optimal als Uebungstour und ist bestens mit Bergschuhen zu klettern. Ohne Hetze überklettern wir die verschiedenen Aufschünge und Zacken im festen Urner Granit. Der Abstieg erfordert Abklettern und zweimaliges Abseilen. Nach der Wanderung zurück zur Hütte, reicht die Zeit dann gut für ein erfrischendes Hopfen-Malz-Getränk, für gemütliches Beisammensein und den Zimmerbezug.

Für Mittwoch lieferte Meteo.ch die Prognose: “Gewitter möglich ab 14 Uhr”. Wir bemühten uns also, einigermassen zeitig aus den Hüttenschlafsäcken zu kommen. Nach einem ordentlichen Frühstück stiegen wir in ca. 1 ¾ h zur Lücke zwischen Murmetsplangg und Trotzigplangg auf. Mehrere Schneefelder waren zu queren und für das weiche, grosse Firnfeld vor der Lücke benötigten wir auch noch Steigeisen und Pickel. (Hätte der Tourenleiter, die Tourenbeschreibung und das Kroki exakter studiert, hätten Steigeisen und Pickel wenig unter dem Grateinstieg deponiert werden können, -aber warum auch einfach, wenn’s kompliziert auch geht?!-). Was dann folgte, waren herausfordernde (für die Bergschuhkletternden) 13 SL. Kletterei in festem griffigem Urgestein, und lockerer, elganter Klettertanz für die beiden Klubkameraden mit ihren Kletterfinken. Nach 4 ¼ h sassen wir alle am Gipfel des Trotzigplanggstock 2954m, wo uns Katja im Gipfelbuch verewigte. Nach einer erholsamen Pause, nahmen wir den Abstieg mit leichter Kletterei (2 bis 3), drei Abseilstellen und einem “Weglein” mit teilweise verblassten Markierungen bis zum grossen Schneefeld unter Hände und Füsse. Und noch vor dem Gewitter erreichten wir die Hütte, wo wir eine Pause einlegten, uns einen Kaffee genehmigten, und uns für den Abstieg bereit machten. Dieser gestaltete sich bei Blitz, Donnerwetter, und zuerst Platz- dann Dauerregen zur Wanderung mit Goretex-Test. Ordentlich durchnässt, erreichten wir den Parkplatz. Zwei Stunden später waren wir dank unserer Chauffeurin wieder in der Heimat.

Ich finde: das war eine gelungene alpine Klettertour mit dir liebe Katja und euch lieber Bernhard und Markus. Herzlichen Dank!

Beni Herde