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Hochtourenkurs für Einsteiger

Tourenleiter: Jakob Schibli
Bergführer: Samuel Zeller
Bericht: Bruno Schwarzentrub
Teilnehmende: Cornelia, Sabina, Katharina, Lisbeth, Babette, Bruno, Christoph, Jonas, Matthias

Freitag

Die Postautofahrt auf die Iffigenalp war sehr kurzweilig, weil ein Touristenführer sehr viele interessante Fakten über die Lenk und der Region erzählte. Jakob erwartete uns schon und startete das Ausbildungswochenende mit der Ausgabe des Leihmaterials. Das Auto von Jakob diente als Depot für nicht benötigtes Material. Fön, Bügeleisen, Schminkkoffer, usw. hatte aber niemand dabei. Bei prächtigen Wetter stiegen wir zur Wildhornhütte auf. Ab dem Iffigensee war der Weg grösstenteils noch schneebedeckt. Nach einer Pause in der Hütte starteten wir mit der Ausbildung am Fels. Nach dem korrekten Anziehen des Klettergurtes, Üben der Knoten und Seilverkürzung hinter der Hütte ging es zum Fels rüber. Die ersten Kletterversuche und üben der Sicherungstechnik machten wir im Toprope. Nach dem Üben des Klettern im Vorstieg und dem Abseilen, war es schon Zeit für den Zimmerbezug und das Abendessen.

Samstag

An diesem Tag war die Schnee- und Eisausbildung unter der Leitung von Samuel Zeller, er stiess am Freitag Abend zu uns, dran. Zuerst stand das Gehen auf Schnee mit und ohne Steigeisen auf dem Programm. Es gab nur eine sehr kleine Eisfläche, wo wir uns überzeugen konnten wie gut die Steigeisen halten. Wie man sich verhalten muss wenn man im steileren Gelände im Schnee oder Eis verhalten muss, wenn man ausrutscht, haben wir mit und ohne Pickel geübt. In Zweierseilschaften übten wir das Gehen am Kurzen seil. Jakob erklärte, dass das Seil kurz gehalten und nicht zu locker gehalten werden müsse. Aber nicht zu straff, den er sei kein Hund an der Leine. Vor der Mittagspause kletterten wir noch mit den Steigeisen am Felsen. Das geht wunderbar. Dafür sind die Steigeisen auch gedacht, sonst würden sie ja Eiseisen heissen!
Am Nachmittag übten wir gleich neben der Hütte nochmals das Anseilen und Seilverkürzungen. Dann das Gehen am langen Seil über den Gletscher auf dem Schneefeld gleich bei der Hütte. Danach schauten wir an wie man mit einem Pickel eine Verankerung im Schnee baut. An der Schneekante konnten wir üben, wie ein Flaschenzug gebaut wird, um jemand aus einer Gletscherspalte ziehen zu können. Bei dieser Übung ging es darum zu sehen, dass es einiges an Material braucht, welches besser am Klettergurt sein sollte als im Rucksack, und dass der Aufbau nicht einfach in ein paar Sekunden gemacht ist. 

Sonntag

Um 6 Uhr brachen wir auf eine Hochtour auf das Wildhorn auf. Die erst 300 Höhenmeter bewältigten wir zum grössten Teil auf Schnee. Vor dem Chilchligletscher bildeten wir zwei Dreier- und eine Viererseilschaft. Da es noch sehr viel griffiger Schnee auf den Gletschern hatte, liessen wir die Steigeisen im Rucksack. Am Pfaffehore vorbei gelangten wir auf den Tungelgletscher.  Um ein paar Felsenherum gelangten wir auf den Glacier de Tené (Wildhorn Gletscher) und wechselten in den Kanton Wallis. Der Wind nahm zu und die Sicht wurde immer schlechter. Um kurz nach 9 Uhr erreichten wir das 3'250 Meter hohe Wildhorn. Für wenige Sekunden blies der Wind den Nebel und Wolken weg, so dass die anderen Berge sichtbar waren. Nach dem Gratulieren und ein paar Schnappschüssen mit dem Handy begannen wir bereits mit dem Abstieg. An einer windstillen Ecke machten wir eine kurze Verpflegungspause. Der Abstieg ging zügig und die Sicht wurde immer besser und der Wind liess auch nach. Etwas nach 11 Uhr kamen wir wieder bei der Hütte an. Vor dem Mittagessen schloss Jakob das Ausbildungswochen mit einer positiven Bilanz offiziell ab. Bei Sonnenschein stiegen wir wieder auf die Iffigenalp ab.

Besten Dank an Jakob und Samuel für das sehr lehrreiche Wochenende und die schöne Tour aufs Wildhorn.