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Wanderung Alp Grosser Schwyberg

'Wer ein Risiko eingeht, wird oftmals für seinen Mut belohnt'

 

Der Wetterbericht der ganzen Woche versprach nichts Gutes. Es wurden über das Wochenende heftige Gewitter gemeldet.
Ich entschied mich aber trotzdem, nach kontaktieren verschiedenen Apps, Wetterbericht und Wetterradar (wie immer keine Übereinstimmung) die 2 Tageswanderung auf den Grossen Schwyberg durchzuführen.
Am Samstag, 19.06.2021 trafen sich Eveline, Bernadette, Anna, Renate und ich auf dem Bahnhof Burgdorf. Wir bestiegen die Bahn (07.38 h) in Richtung Bern - Freiburg - Plasselb-Dorf. An unserem Ausgangsort der Wanderung angekommen, konnten wir nach langer Zeit wieder mal ein Startkaffee auf der Terrasse geniessen, bevor es dann los ging. Der Weg führte uns zuerst auf der asphaltierten Waldstrasse, immer leicht steigend, bis zur unterer Baretta. Nach einer kurzen Pause nahmen wir den steilen Weg auf die obere Baretta unter die Füsse. Die dreihundert Höhenmeter hatten es in sich. Es war heiss und schwül. Am Wegrand standen viele schönen Alpenblumen, die wir bestaunen konnten und uns die Anstrengung fast vergessen liessen. Wir machten einen ausgiebigen Mittagsrast. Wir genossen die herrliche Aussicht ins Mittelland. Die Sicht war zwar etwas trüb, liess uns aber die unendliche Weite erahnen. Frisch gestärkt ging es die restliche Strecke weiter.
Der Grosse Schwyberg konnten wir schon erkennen. Zuerst mussten wir aber durch eine Weide mit Mutterkühen und deren Jungkälber gehen. Irgendwie waren uns die Mütter nicht gut gesinnt. Wir wollen sie nicht stören und machten einen grossen Bogen um sie herum. Dies sollte nicht die letzte Weide mit Mutterkühen sein, die wir durchqueren müssen. Wir erreichten den Grossen Schwyberg nach einer Wanderzeit von ca. 3 ½ Stunde. Wie gut tat da ein kühles Getränk! - Nachdem wir unser Nachtlager bezogen haben, entschieden wir uns noch eine Rundwanderung um den Schwyberg zu machen. Der Weg führte uns zunächst auf der Zufahrtsstrasse hinunter zum Hapferen Schwyberg. Nachher wechselten wir auf den Wanderweg durch den Wald wieder hinauf auf den Grossen Schwyberg. Eveline führte die Gruppe an. Sie sang uns wunderschöne, alte Volkslieder in französisch und deutsch vor. Wir haben ihren Gesang genossen und das Wandern fühlte sich anders an. Eine ganz spezielle Atmosphäre! Die Wanderung dauerte ca. 1 ½ Stunde. Auf dem Grossen Schwyberg war der Tisch für das Abendessen bereits für uns bereit. Bei Älpler-Rösti und Hirten-Flammkuchen, Dessert und angeregte Gespräche liessen wir den Tag ausklingen. Das Resteraut ist sehr zu empfehlen! Hier oben soll der Sonnenuntergang besonders sehenswert sein. Leider kamen wir nicht in den Genuss. Der Saharastaub trübte die Sicht - jedoch bei klarer Sicht muss der Ausblick überwältigend sein.

Der Ausblick aus dem Fenster am nächsten Morgen war alles andere als überwältigend. Es nieselte leicht und es war kühler geworden, aber nicht verhangen. Uns wurde ein fürstliches Frühstück aufgetischt und wir stärkten uns ausgiebig für den neuen Wandertag.Die Sonne zeigte sich wieder und unsere Bedanken auf schlechtes Wetter verflüchtigten sich. Die Wanderung ging weiter in Richtung Fuchses Schwyberg. Unterwegs trafen wir auf zwei Biker. Sie machten uns auf den Birkhahn aufmerksam, der auf einem Baumwipfel sass und sich vom Balzen erholte. In dieser Gegend soll es mehrere Birkhühner haben. Gerne beobachten wir ihn eine Weile. Dieser liess sich überhaupt nicht stören.
Auch heute konnten wir wieder viele Alpenblumen bestaunen. Diese Vielfallt ist einmalig. Ich denke, jedes von uns hat auf dieser Wanderung neue Blumen kennengelernt. Auf dem Fuchses Schwyberg sahen wir zum ersten Mal auf den Schwarzsee, unsere Tagesziel, hinunter. Imposant, auch hier die Aussicht auf die Gantrischkette - Kaiseregg - und die Fryburger Alpen. Jetzt ging es stetig bergabwärts. Links und rechts säumten Weiden mit Mutterkuh-Herden den Weg. Zu unserem Glück gut eingezäunt! Es wurde wieder heiss und schwül. Doch nach der Mittagspause kam ein leichter Wind auf. Unser Marschtempo wurde etwas schneller. Wir erreichten den Schwarzsee nach ca. 3 1/2 Stunden. Da wir keine Eile für die Heimreise hatten, beschlossen wir, im Restaurants Gypsera einzukehren.Wir amüsierten uns über all die Wassersportler, die sich im See tummelten. Das Wetter schlug um und wir sahen, dass ein Gewitter aufkommen wird. Um 15.00 h bestiegen wir das Postauto. Es regnete bereits. Kaum eingestiegen ging es los. Das Gewitter war so heftig, dass der Postauto-Fahrer nicht weiter fuhr.
Wir warteten das Gewitter im Auto ab. Dies war ziemlich unheimlich, prasselten doch grosse Hagelkörner auf das Dach. Wir waren aber froh, sassen wir im Trocknen. Mit einer Verspätung ging dann die Weiterfahrt nach Freiburg-Bern weiter. Für seine Besonnenheit und sein Verhalten erntete der Fahrer in Freiburg einen grossen Applaus. Alle waren froh, dieses heftige Gewitter so gut überstanden zu haben.
Um 17.20 h kamen wir in Burgdorf an.
Es war zwei schöne, spannende und interessante Wandertage. Ich nehmen viele schöne Eindrücke mit in meinen Alltag. Herzlichen Dank - Eveline, Anna, Renate und Bernadette für die guten, anregenden Gespräche und vor allem herzlich Dank für euere Begleitung.
Es war toll!

 

Elisabeth Leuenberger