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Wanderung Lidernenhütte

Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg

 

Dankbar schaue ich zurück auf die Zweitagestour im den Urnerbergen mit Käthi, Anna und Rosmarie L.
Die Wetterprognose ist endlich, nach vielen Regentagen verheissungsvoll, das heisst, wir wollen die geplante Tour wagen.
Zu dritt treffen wir uns um 6.50 Uhr auf dem Perron 3 in Burgdorf. Rosmarie, von Trubschachen herkommend, steigt in Luzern ein. In Arth-Goldau trinken wir einen Kaffee. Der freundliche Chauffeur in Sisikon führt uns durchs Riemenstaldnertal zur Seilbahnstation Chäppeliberg. Mit einer offenen Viererkabine schweben wir 500m in die Höhe zur Bergstation Gitschen. Nebel verdeckt die Sicht, aber die Sonne scheint immer wieder durch. In fünfzehn Minuten erreichen wir zu Fuss die Lidernenhütte.
Für den Sonntag steht eine Rundwanderung auf dem Programm:
Von der SAC-Hütte nach der Alp Rotenbalm, weiter zur Alp Schön Chulm, retour über den  Spilauersee, zur Seilbahnstation Gitschen und zurück  zur Lidernenhütte.
Um 11.00 Uhr sind wir startbereit. In Gitschen nehme ich irrtümlicherweise den Einstieg auf dem weiss-blau-weiss markierten Pfad. Wir beraten uns und kehren um zum weniger ausgesetzten 'weiss-rot-weissen Weg' zur Alp Zingeli. Auf warmen Felsblöcken sitzend, umgeben von grasenden Kühen verzehren wir unser Mittags-Picnic. Als wir kurz nach ein Uhr aufbrechen, sehen wir, dass sich der Himmel langsam überzieht. Wir folgen einem steilen, gewundenen Pfad in einem Karstkänel bis zur Alp Rotenbalm. Hier überqueren wir ein kleines Schneefeld. Der Himmel ist nun völlig zugedeckt, wir tauchen ein in die Nebelschwaden. Ein böiger Wind weht und Nieselregen setzt ein. Wir hüllen uns in unseren Regenschutz ein und schreiten weiter voran zur Alp Schön Chulm. Der Weg durch die Alpweiden ist schwer auszumachen, einzelne Pflöcke mit Markierung schauen knapp übers Gras heraus, Kuhweglein verleiten zu einer falschen Fährte. Trotzdem und dank dem elektronischen SchweizMobilplus, dem Kompass, dem Mut und der Tapferkeit der Kameradinnen erreichen wir die Sennhütte Schön Chulm. Der Aelpler bestätigt unsere Richtung, gut! Wir nehmen die letzte Steigung in Angriff: es ist die westliche Flanke des Hagelstocks bis zum Uebergang. Endlich, endlich erreichen wir den höchsten Punkt unserer Route. Wir atmen auf! Aber, bei dieser garstigen Wetterlage ist nichts zu erwarten: keine Rundumsicht auf die Bergstöcke, keinen Blick hinunter auf das Spilauerseeli! Nur ein Nebelmeer soweit das Auge reicht! Wir konzentrieren uns auf den Abstieg: Schritt für Schritt bewegen wir uns hinab, stellen sorgfältig jeden Fusstritt ab, es gelingt! Wir schaffen die Rückkehr und kommen rechtzeitig zum Nachtessen in der Hütte an. Hier geniessen wir die Wärme, wir sind nun im Trockenen. Das feine Essen mundet! Und siehe da, unerwartet zeigt sich ein wunderbarer Sonnenuntergang über dem Vierwaldstättersee und den Innerschweizerbergen! Wir fühlen uns beschenkt!
Da der erste Tag in jeder Beziehung sehr anstrengend war, entscheiden wir, entgegen der geplanten Tour ins Schächental, am nächsten Tag 'nur' zum Spilauersee zu wandern.
Der Montagmorgen begrüsst uns mit Sonnenschein. Wir brechen nach dem Zmorge um 8.30 Uhr auf und steigen gemächlich zum Spilauersee hoch. Unterwegs erfreuen wir uns an der Farben- und Formenpracht der Bergblumen, Wunder der Schöpfung! In der Alphütte ob dem See bestellen wir ein Getränk und frisch gebackenen Lebkuchen. Wir degustieren vier verschiedenen Alpkäse! Danach ersteht jedes von uns eine Spezialität davon und schon bald geht's wieder bergab.
In der Lidernenhütte angekommen, ruhen wir uns noch einmal aus bis wir mit Seilbahn und Bergtaxi um 16.30 Uhr in Sisikon eintreffen. Leider besteht kein direkter Anschluss. Käthi findet mittels ihres elektronischen Fahrplans eine Verbindung über Flüelen und Altdorf. Im Tellstädtchen steigen wir noch einmal um und zwar in einen luxuriösen, zweistöckigen Reisebus, welcher ohne Halt über die Autobahn flitzt  bis nach Luzern. Für uns ein unerwarteter Reisegenuss durch eine wenig bekannte Gegend der Innerschweiz, schön! In Luzern hat ein Jedes eine direkte Verbindung, um in angemessener Zeit, zirka um 19.00 Uhr, nach Hause zu gelangen. Wir aus Burgdorf landen sogar im Bistrowagen! Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu, eine unvergessliche Zweitagestour ist abgeschlossen. 
Dankbar denke ich an meine Kameradinnen, an die Unterstützung und an das Miteinander.  Ihr habt die Herausforderungen mit Bravour gemeistert! Ich bin stolz auf Euch! Eveline