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Wanderung Heftihütte

Bergwanderung zur Heftihütte, 1904m ü.M., Samstag 14. August 2021

Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg

Ein anspruchsvoller Tag liegt vor uns. Die geplante Zweitagestour habe ich mangels Anmeldungen auf einen Tag gekürzt!
Nun wagen sich sechs Kameradinnen auf diese Bergtour: Elisabeth, Lisbeth, Maria S., Renate, Therese R. und Carolin als Gast aus Dresden, eine junge Frau im Praktikum in Bern.
Wir treffen uns um 7 Uhr vor dem Bahnhof Burgdorf. Abfahrt 7.11Uhr, mit Bus und Bahn über Trubschachen nach Sörenberg Hirsegg.
Um 9.00 Uhr marschieren wir los, durch lichten Wald bis zur Alp Bodehütte. Steil geht es bergan, die Sonne scheint heiss, 800 Höhenmeter sind bis zur Heftihütte zu überwinden! Langsam aber stetig erklimmen wir Meter um Meter, dann und wann eine Rast uns gönnend. Wir schauen um uns: je höher wir steigen, desto mehr Gebirgszüge tauchen am Horizont auf und wir rätseln über die Namen der Berggipfel. Ein angenehmes Lüftchen weht.
Nach der Waldgrenze schlängelt sich der weiss-rot-weiss markierte Weg durch Karstgestein. Wir kommen unserem Ziel näher. Plötzlich, hoch über unseren Köpfen, sieht eines von uns den Pfosten mit den Wegweisern auf dem Grat.  Einen Atemzug weiter westlich befindet sich die Hütte!  Aber erst bei diesem höchsten Punkt unserer Route angekommen, sehen wir sie ,die Hütte,  'munzig' klein, angesichts der hohen, senkrecht in den blauen Himmel ragenden Hächlezähn! Wie angeklebt, am Fusse der Felsen angeheftet!  Wir staunen über den Anblick! Wir freuen uns!
Es ist Mittagszeit und wir geniessen die eingepackten Köstlichkeiten.
Natürlich sind wir neugierig und erlauben uns einen Blick ins Innere der Hütte. Eine Gruppe junger Leute ist eben angekommen und richtet sich ein. Zwei von uns tasten sich zum Ausguck der Schiessscharte, dessen Höhle heute den Wassertank birgt. Die Hütte ist vor rund 80 Jahren im Aktivdienst erbaut worden. Sie war Teil des Plans des Reduit zur Verteidigung unseres Landes. Seit 1951 gehört die Hütte der SAC Sektion Emmental.
Unseren Abstieg habe ich auf der Nordseite der Schrattenfluh geplant. In der Ferne  windet sich das Hilferesträssli, das wir erreichen wollen. Vorerst gilt es durch den ausgetretenen Pfad der Grashalde an der Flanke des Grats hinabzusteigen. Konzentriert setzen wir einen Schritt vor den anderen bis zu den verwachsenen Büschen und knorrigen Tannen. Aufatmend kommen wir im Wäldchen an. Flott geht's nun bergab! Schon bald überqueren wir die ausgedehnte Alp Toregg. Westseitig sehen wir kurz den Hohgant und die markante Sichle des Justistals.
Um 15.30 Uhr erreichen wir den Hilferepass, 600 Höhenmeter auf 3km haben wir gemeistert, eine Leistung! Ein Brunnen steht bereit, wunderbar! Wir trinken das frische, sprudelnde Wasser in langen Zügen, füllen unsere Flaschen und ab geht's! Wir packen den letzten Abschnitt unserer Tour, nicht sehr verheissungsvoll, da auf Hartbelag und Füsse und Beine sind müde. Etliche Male weichen wir landwirtschaftlichen wie auch Ausflüglerautos aus. Zwei von uns erkennen die Chance und lassen sich bis zur Bushaltestelle an der Hauptstrasse Marbach - Wiggen fahren. Wir übrigen verpassen gerade um acht Minuten das Postauto! Keine Sorge, es war nicht das letzte!
Am nahe der Strasse gelegenen Schonbach ruhen wir uns aus. Wir haben Zeit und kühlen unsere matten Füsse. Die untergehende Sonne scheint durch die Bäume, ihr Licht spielt mit den tanzenden Tropfen auf der Wasseroberfläche, einmalig schön!
In Escholzmatt lassen wir uns eine Glace schmecken, der krönende Abschluss! Zirka anderthalb Stunden später als geplant erreichen wir unser Daheim.

Danke, liebe Kameradinnen, für Euer Mitwandern und für Euer Vertrauen! Eveline