Touren Berichte Hilfe
Login

Skitour Hohniesen - Wyssi Flue

Skitour Wyssi Flue - Honiese, 27. Februar 2022

 

Leiter: Peter Stähli, Peter Grogg

Teilnehmer: Thomas, Michael, Paul, Andreas, Adrian, Nadja, Yves, Theres, Giorgio, Katja

 

Bei unserem Eintreffen in der Chirelsagi ist der Parkplatz bereits recht voll, unsere 3 Fahrzeuge passen aber noch mit Spielraum an den Strassenrand. Um 0845 Uhr starten wir und folgen gemächlich der Normalroute entlang des Chirelbaches. Die grossen Karawanen sehen wir nicht, die haben Vorsprung oder sind bereits Richtung Gurbsgrat abgebogen.

Im Hinderste Chirel gibt es eine kurze Pause, dann steigen wir mit einer kleinen Abkürzung dem Fahrweg entlang hoch bis über die Waldgrenze. Hier entscheiden wir uns, zuerst die Wyssi Flue zu besuchen. Deren Hänge sind noch unberührt, so dass knapp 400 Höhenmeter neu zu spuren sind. Die zunehmend steilen Hänge und die rutschige Unterlage fordern ihren Tribut, mit gegenseitiger Hilfe und guten Tipps kommen aber alle hoch in den Sattel. Hier, bei Pt. 2299, lassen wir unseren ersten Gipfel sein. Den höchsten Punkt der Wyssi Flue schenken wir uns, denn die Felskraxelei dorthin würde zu viel Zeit kosten. Stattdessen gönnen wir uns eine ausgiebige Pause, auch Bouillon, Kaffee, Güezi und Kirsch fehlen nicht und geben wieder Kraft für die erste Abfahrt.

Diese lohnt den anstrengenden Aufstieg. Nur im obersten Hang spürt man unter dem unberührten Pulverschnee noch die rutschige Unterlage, der Rest, bis auf eine Höhe von 1900 m.ü.M., ist ein Traum in Pulver. Es folgen eine kurze Pause, Tenueerleichterung und Anfellen. Dann nehmen wir unter der intensiv wärmenden Sonne den Aufstieg Richtung Honiese in Angriff. Während unseres Abstechers auf die Wyssi Flue sind die Karavanen bereits wieder vom Honiese verschwunden, so dass wir den Berg nun für uns haben. Der Aufstieg bis zum Westgrat zieht sich, es wird spürbar, dass wir vorher schon einen Gipfel gemacht haben. Dank gemächlichem Tempo erreichen aber alle den Grat, dann das Skidepot und schlussendlich den Gipfel des Honiese. Ein imposanter Rundblick über die Niesenkette, das Jungfraugebiet, das Gemmigebiet, den Strubel, Waadtländer und Freiburger Alpen, die Stockhornkette und das Mittelland tut sich auf. Ein Traum, bei solchem Prachtwetter einen solchen Gipfel ganz für sich zu haben!

Wir lassen uns auch hier Zeit für eine ausgiebige Pause. Die rund 1800 Höhenmeter Aufstieg spüren die meisten doch ein wenig. Bouillon- und Kaffeereste, Güezi und auch ein Gütschi Kirsch geben allen den nötigen Biss für die Abfahrt.

Westlich des Gipfels finden wir Hänge, die es erlauben, den steinigen Bereich, durch den die Aufstiegsroute führt, zu umgehen. Und die Schneequalität ist auch hier viel besser als erwartet. 'Pulver gut', lässt sich sagen. Nur die Suche nach einem Sulzhang endet in leicht gedeckeltem Schnee. Diesem entgehen wir aber nach wenigen Metern und finden wieder schönen Pulverschnee. Den krönenden Abschluss bildet nochmals der unterste Hang der Wyssi-Flue-Abfahrt, der allen einen noch unbefahrenen Sektor bietet, um eine eigene Spur zu ziehen. Zum Glück haben wir während der ersten Runde noch nicht alles umgepflügt.

Gegen den Waldrand zu ist wieder Vorsicht geboten, da hier die Schneedecke nicht allzu dick ist. Ich lerne es auch, aber auf die harte Tour, fahre ich doch mit beiden Skiern auf einen im Schnee nicht erkennbaren Stein auf. Zum Glück gehen die Bindungen sofort auf, 'dank' genügend Schwung setze ich die Abfahrt aber noch ein wenig fort, im freien Flug, immerhin ca. 7 Meter. Die Landung im Schnee ist unsanft. Zum Glück alles ganz geblieben…

Den Fahrweg hinunter zum Hinderste Chirel meistern wir grösstenteils rutschend, immer bemüht, nicht an einer der zahlreichen Lawinenknollen hängen zu bleiben. Kurz vor dem Talgrund gibt es aber noch einen recht gut zu fahrenden Hang mit genügend 'Polster'.

Zum Schluss folgen wir wieder dem Bach, über den pistenähnlichen Fahrweg. Ca. 1640 Uhr sind wir wieder bei den Autos. Die Karawanen sind bereits weg. Trotz fortgeschrittener Stunde lassen wir es uns nicht nehmen, den Hirschen Oey-Diemtigen zu besuchen. Und wir haben Glück: Es ist offenbar der letzte Tag der Saison, an dem Crèmeschnitten auf der Karte sind, und es sind noch welche für uns übrig.

Dank Crèmeschnitten und der Situation angepassten Getränken (u.a. auch Weizenbier) ist die erste Regeneration sicher gewährleistet. Und der gesellschaftliche Teil rundet jede SAC-Tour ab, es ist immer wieder eine Freude, die Tour nochmals Revue passieren zu lassen, zu fachsimpeln und sich auch über andere 'Heldentaten' am Berg auszutauschen.

Vielen Dank allen fürs sportliche und engagierte Mitmachen, den Fahrern fürs Fahren und Peter Grogg für die Leitung seiner Gruppe. Es war mir eine Freude, Euch diese erweiterte Version der Honiese-Tour zeigen zu dürfen. 'Lange Tour, gute Tour'.

Peter Stähli