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Skitouren in der Surselva



Freitag, 17.3.2023: Pazolastock (2739 m) & Badus (2928 m)

Anfang Woche hatte es endlich wieder mal Schnee gegeben! Über mehrere Tage verteilt fielen in der Zentralschweiz 60 - 80 cm Schnee. Dazu blies häufig starker Wind, was die Lawinensituation für die geplanten Touren ziemlich heikel machte.

Am Freitag Morgen trafen wir uns beim Hotel in Disentis. Bei leicht bedecktem Wetter fuhren wir gemütlich mit dem Zug auf den Oberalppass. Wie sich zeigte, waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee. Heerscharen von Skitüürelern entstiegen dem Zug und machten sich auf in Richtung Pazolastock, einem der beliebtesten Skitourenberge in der Zentralschweiz.

Nach knapp 2 Stunden erreichten wir den Gipfel. Die Gipfelrast fiel relativ kurz aus, da wir ja noch einen zweiten Gipfel auf dem Programm hatten. Nach wenigen Metern Abfahrt schnallten wir die Skis auf den Rucksack und überschritten den Grat zum Punkt 2742.

Die anschliessende Abfahrt musste wegen des teils harten, teils klebrigen Schnees eher vorsichtig angegangen werden. Auf der Alp Tuma zogen wir die Felle wieder auf und stiegen durch abwechslungsreiche Geländekammern dem Badus entgegen. Um nicht in zu steile Hänge zu gelangen, wählten wir die Route direkt auf den Älpetligrat. Die letzten 50 Höhenmeter stiegen wir zu Fuss auf den Gipfel und genossen bei fast windstillem und klarem Wetter die fantastische Aussicht.

In der nun folgenden Abfahrt fanden wir schöne, praktisch unverfahrene Pulverschneehänge. An der Überquerung des Lai da Tuma (Quelle des Rheins) hatten allerdings nicht alle gleich viel Freude.

Nun mussten wir uns entscheiden, ob wir weiter nach Tschamut abfahren wollten, was sicher eine halbe Stunde Fussmarsch bedeutet hätte. Wir entschieden uns, die ebenfalls rund 30 Minuten zum Oberalppass hoch zu fellen. Der Hauptgrund für diesen Entscheid war wohl primär das offene Restaurant auf dem Oberalp…

Samstag, 18.3.2023: Oberalpstock (3328 m)

Der Oberalpstock gehört zu den schönsten Aussichtsbergen der Zentralschweiz (siehe «Die Alpen» 01/2023). Und er ist nach dem Tödi auch der Höchste weit und breit.

Dank den Disentiser Bergbahnen gelangten wir sehr komfortabel auf 2800 m. Bereits kurz nach dem Start folgte die erste Schlüsselstelle: eine ca. 15m hohe Felswand mit Eisenbügeln, welche zu einer Lücke im Grat des Piz Ault führt. Auf der anderen Seite des Grats geht es gleich wieder steil hinunter. Hier hiess es nun, im Schnee abklettern, was durch die vielen Felsblöcke und schneebedeckten Platten definitiv eine Herausforderung darstellte. Alle schafften dies aber problemlos!

Nun folgte eine erste flotte Abfahrt auf den Brunnifirn. Unser Ziel, den Oberalpstock ständig im Blick, genossen wir bei schönstem Wetter eine erste Pause. Während der Aufstieg über den angenehm ansteigenden Gletscher schon fast als gemütlich bezeichnet werden kann, folgte im Gipfelbereich eine weitere Knacknuss. Der Spur wurde immer steiler und die Spitzkehren athletischer, bis beim Felsübergang erneut Ski aufbinden angesagt war.

Die Aussicht auf dem Gipfel, wie auch der Tiefblick ins Maderanertal waren trotz aufziehenden Wolken beeindruckend. Nach den obligaten Gratulationen folgte die Abfahrt. Die Felsstufe stellte dabei eine fast noch grössere Hürde dar als beim Aufstieg. Mit der nötigen Vorsicht schafften es aber alle, das Steilstück abzurutschen.

Der Blick von der Fuorcla da Strem Sura in die wunderbaren Skihänge des Val Strem liess die Vorfreude steigen. Der leicht aufgesulzte Neuschnee hielt, was er versprach. Alle konnten ihre eigene Linie durch die weiten und unverspurten Hänge ziehen. Die Schneedecke liess gegen Ende des Val Strems immer mehr nach und so hiess es leider bald, Ski aufbinden und die restlichen 45 Minuten marschieren. Die tolle Tour beschlossen wir mit einem kühlen Bier im Bahnhöfli Sedrun, bevor uns die MG Bahn zurück nach Disentis brachte.

Sonntag, 19.3.2023: Pizzo dell'Uomo Nordgipfel (2586 m)

Das Wetter änderte sich am Sonntag leider. Während am Morgen noch die letzten Sonnenstrahlen schienen, meldete der Wetterbericht gegen Mittag Wolken und später Regen. Aus diesem Grund entschieden wir uns, auf den Lukmanierpass zu fahren und vor Ort zu entscheiden. Die ersten Wolken zeigten sich bereits, weshalb wir eine einfache Tour auf den Pizzo dell'Uomo (Nordgipfel) wählten.

Während uns die Sonne zu Beginn sogar kurz schwitzen liess, nahm die Bewölkung rasch zu. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Gipfel und waren froh, nicht noch weiter hoch in die Wolken steigen zu müssen.

Nach einer kurzen Gipfelrast fuhren wir über die Ostseite zurück zur Passhöhe. Angesichts des Wetters waren sich alle einig, dass wir mit dieser kurzen Tour die richtige Wahl getroffen hatten. Da das Restaurant geschlossen hatte, eröffnete Werner kurzum seine eigene Schneebar.

Tourenleiter: Peter Grogg
TeilnehmerInnen: Fränzi, Gabi, Rolf, Paul, Kurt, Werner