
Fr 11. Nov. 2022
Saisonabschluss/-anfang
Für die Motivierten ging die Reise schon am Freitag früh los, Mirko, André, Anina und Mario waren Einkaufen im Grossmarkt. Da wir uns etwas verschätzten mussten Kilian und Sabina, welche mit dem ÖV nach Lütschenthal fuhren, über eine Stunde in der Kälte warten, ehe wir zusammen in Hintisberg kletterten. Schöne mehrseillängen Routen an «warmer» Südwand. Am Abend sind dann noch Moritz, Rara, Lea, Silvan, Adelie, David, Melanie, Michael, Christoph und Marcel dazugestossen. Gemütlich bei Chilli und Bier haben wir den Abend ausklingen lassen.
Der Samstag war geprägt von guten Ideen: Eine Gruppe ging nach Hintisberg klettern, Mirko hat ein Taxi auf die Buossalp bestellt mit dem Ziel, Esel, Reeti und Simmelihorn zu überschreiten. Leider ist das Taxi nie aufgetaucht. Beim Nachfragen wurde uns mitgeteilt, dass es viel zu gefährlich sei auf die Buossalp zu fahren. Die Strasse sei durch den Reiff viel zu glatt. Wir haben alle gestaunt, aber in Grindelwald scheint das Wasser auch bei positiven Temperaturen zu gefrieren.
Da haben wir umdisponiert und gingen in die Gletscherschlucht Drytoolen. Während André die Gruppe in das Drytoolen einführte, haben Mirko und Silvan schnell einige Top-Ropes eingehängt. Die Bilder bestätigen, dass alle eine gute Figur gemacht haben.
Erschöpft und Teils mit zitternden Armen fuhren wir zurück ins Clubhaus, wo Dave und Tifenn dazugestossen sind, um ein Fondue zu geniessen.
Auch der Sonntag war von guten Ideen geprägt: unser Plan nach Interlaken klettern zu gehen war nur so lange gut, bis wir im Nebel versunken sind. Eine kurzfristige Planänderung, um über dem Nebel zu klettern, hat uns an die Weissenfluh geführt. Da dort Holzfällerarbeiten im gang waren, war der Zustieg deutlich länger als ursprünglich angenommen. Der grösste Teil der Gruppe hat sich daraufhin entschieden die Sonne beim Wandern zu geniessen und auf das Klettern zu verzichten.








Sa 17. Sept. 2022
Durch die Südwand und den Westgrat zur Chrinne
Wegen des Wintereinbruchs in den Bergen, musste die Klettertour abgesagt werden. Jakob, Beni und Bruno gingen dafür am Samstag in die Halle Klettern.






So 4. Sept. 2022
Mehrseillängen im Mennigrund
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es um 9:00 Uhr Morgens vom Bahnhof Bern mit dem Auto los ins Diemtigtal. Schnell begaben wir uns vom äusserst vollen Parkplatz zum Schmetterlingspfeiler.
An der Route "Snydrom" standen schon ein par JOler von der Sektion Kirchberg, weshalb die Seilschaft Mario/Simon sich noch etwas gedulden mussten. Weiter links konnten Moritz/Rara sowie Andre/Jan gleich zur Tat schreiten. Moritz und Rara durchstiegen die ersten drei Seillängen der Route "Ameisi im Universum", während Andre und ich uns in "Schwarm mit Scharm" versuchten.
Die nach unten geschichteten Kalkstrukturen stellten eine echte Herausforderung dar, sodass und Mario und Simon trotz Wartezeit schon bald vom Gipfel des Schmetterlingspfeilers grüssten, während wir noch in den ersten Seillängen in den Seiöen hingen. Dafür bot dies auch die Gelegenheit, dass ein par Bilder geschossen werden konnten.
Gemeinsam mit Moritz und Rara machten wir uns dann an die letzten beiden Seillängen unserer Route. Auf eine eher unangenehme Traverse folgte mit der letzten die einfachste Seillänge. Wir waren äusserst froh, dass in der Querung zumindest für unsere Seilschaft die Exen schon hingen.
Gemeinsam seilten wir ab und nach einem Glace-Zwischenstopp auf der Alp liessen die vier Burgdorfer den Tag bei äthiopischem Essen im Steinhof ausklingen.




Sa 3. Sept. 2022
Hochtour Grassen Südwand
Hochtour Grassen Südwand, 3.-4. September 2022
Leiter: Peter Stähli
Teilnehmer: Katja, Markus, Res, Simon, Paul
Samstag 3. September
Wieder einmal nehme ich nach dem Aufstehen als erstes das satte Rauschen eines Landregens wahr und einmal mehr frage ich mich: Was habe ich mir da eigentlich vorgenommen? Aber äs tuet uuf, wi geng …
Gegen 0930 treffen wir im Steingletscher ein und genehmigen uns eine Tasse Kaffee. Die Prognosen zeigen eher für den Nachmittag Regen, so dass wir uns entscheiden, hier noch eine kurze Mehrseillängenroute zu klettern. Mit Bergschuhen geht es im Klettergarten Steingletscher die etwas abgeschliffenen, gerundeten 3er- bis 4er-Routen hoch, so dass jede Seilschaft vier kurze Seillängen klettern kann. Auch ein Abseilen am 50-m-Doppelseil liegt noch drin.
Das Wetter erlaubt uns auch noch draussen zu picknicken. Anschliessend fahren wir über den Susten und lassen die Autos beim Parkplatz Sustli. Gemächlich steigen wir über den Leiternweg zur Sustlihütte hoch. Erstaunlicherweise hält das Wetter immer noch, so dass wir einen Versuch im Klettergarten Stöss wagen. Den Zustiegsweg werden wir morgen für die Südwand auch gehen.
Trocken kommen wir beim Stöss an, trocken seilen wir an, doch dann öffnet Petrus alle Schleusen. Blitzartig ist der Fels bachnass. Schon die ersten Schritte in den kleinen Zweiseillängenrouten, die wir klettern wollen, werden zur Rutschpartie. Und weiter oben sind Flechten, so dass dort nichts Besseres zu erwarten ist.
Also Abbruch der Übung und Rückmarsch bzw. Zurückschwimmen zur Hütte. Die Regenkleidung kommt zum Einsatz. Aus Weglein werden Bächlein. Selten so nass geworden… Gut hat Kari, der Hüttenwart, einen grossen Trocknungsraum, den er auch sogleich einheizt. Immerhin: Wir haben es versucht und die Mehrseillängen vom Vormittag, die grossen Spass gemacht haben, kann uns niemand mehr nehmen.
Ein wenig kitzelt es aber schon, dass kurz nach der Rückkehr zur Hütte wieder die Sonne lacht. Oder grinst sie bloss? Egal: Für heute haben wir genug vom Wetterlotto und widmen uns den Erfrischungsgetränken, die die Hütte zu bieten hat und die auch Spuren von Weizen enthalten können.
Angesichts der Wetterprognosen machen wir uns den Entscheid „Südwand oder Normalroute“ nicht leicht. Nach Konsultation diverser Wetterdienste und Beratung mit Hüttenwart Kari, der die lokalen Verhältnisse hervorragend kennt, entscheiden wir uns für die Südwand. Wir planen einen möglichst späten Start, denn in der Nacht wird es noch etwas regnen und die Sonne soll die Wand trocknen, bevor wir einsteigen. Preis dieser Taktik ist, dass mit Stau und Wartezeiten gerechnet werden muss, doch dies und eine späte Heimkehr nehmen wir in Kauf.
Nach einem ausgezeichneten Nachtessen sinken wir ins Bett, zufrieden mit dem ersten Tag und zuversichtlich für die Südwand.
Sonntag 4. September
Um 0600 erhalten wir unser Frühstück. Beim Klettergarten Stöss sehen wir schon die ersten Gruppen umherirren. Hektisch tasten die Lichtkegel der Stirnlampen das Gelände ab, auf der Suche nach dem richtigen Weg. Nun ja, wer der erste sein will um nassen Fels zu klettern, ist dort am richtigen Ort…
Wir starten um 0700, nach Tagesanbruch und bei trockenen Verhältnissen. Ungefähr auf 2400 m.ü.M. seilen wir an und montieren die Steigeisen. Der Gletscher ist völlig blank, das Eis aber so griffig, dass wir am kurzen Seil in Richtung Grassenjoch aufsteigen. Eine erste Herausforderung hält der Bergschrund bereit: Dieser ist nur noch über eine schmale Eislamelle zu überwinden. Um Pendelstürze bei Stolperern abzufangen setze ich hier zwei Eisschrauben, an einer dritten oberhalb des Schrundes werden dann die Nachsteiger gesichert. Kurz darauf sind wir im Grassenjoch.
Hier verhält es sich wie erwartet: „Stau am Grassen, es muss mit längeren Wartezeiten gerechnet werden“. Offenbar hat eine der in der Wand hängenden Gruppen die Steigeisen montiert um bei Nässe bessern Halt zu haben. Dass das die Kletterei nicht beschleunigt ist klar. Wir machen sicher über eine halbe Stunde Zwangspause, bevor wir in die Wand einsteigen.
Die erste Seillänge erweist sich als anspruchsvoll: Die Sonne, die sich auch jetzt weniger als erhofft blicken lässt, vermochte den Felsen nicht zu trocknen. Aus dem „Grassen“ wird ein „Nassen“. Entsprechend heikel ist die Kletterei auf dem flechtenbewachsenen Gestein. Die sportlichen Hakenabstände tragen das Ihre dazu bei. Mit einigen Friends lässt sich das Ganze aber entschärfen.
Ab der zweiten Seillänge ist der Fels trocken, schön rauh und die Sache beginnt richtig Spass zu machen. Nur leider hat eine (geführte!) Seilschaft weiter oben das Gefühl, eine andere Gruppe überholen zu müssen. Das kann man ja machen, habe ich dort auch schon gemacht. Nur sollte bei einer Route, die von links unten nach rechts oben verläuft, rechts oder zumindest auf der Route überholt werden. Sicher nicht links, denn dann sind die nachfolgenden Seilschaften direkt im Schussfeld allfälliger Steine. Und es kommt wie es kommen muss: Ein backsteingrosser Brocken löst sich, prallt mit lautem Knall einen Meter neben mir auf den Felsen und erwischt ein weiteres Mitglied unserer Gruppe noch am Rucksack. Den Knall höre ich noch die halbe Woche… Ein Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist. Mit der Skizze, die sich in der Bildstrecke befindet, versuche ich die Situation noch besser zu illustrieren. Im grünen Bereich wäre die sichere Überholvariante, im roten Bereich die für nachfolgende Seilschaften sehr gefährliche. Aus meiner Sicht dürfte man beim Entscheid für ein Überholmanöver durchaus berücksichtigen, dass es neben der Route eher mehr lose Steine hat als auf der Route und ebenso, ob ein allfälliger Steinschlag direkt auf die Route oder nebendran fällt. Das wäre dann „Rücksicht“.
Die dritte Seillänge ist einfacher, schön zu klettern und verläuft ohne Zwischenfälle. Nochmals holt uns der Stau am Grassen ein: Der Grat gleicht einem Affenfelsen im Zoo. Die erneute Zwangspause von ungefähr einer halben Stunde kommt aber nicht ganz ungelegen, um nach der Schrecksekunde in der Wand wieder auf Normaltemperatur zu kommen.
Der Grat bietet zwei abschnittsweise etwas steilere, gutgriffige Seillängen und anschliessend lohnendes Gelände zum Klettern und Gehen am gleitenden Seil. Die letzten Meter zum Gipfelkreuz gehen wir am kurzen Seil. Etwas nach 1300 Uhr sind wir oben. Angesichts der Warterei und der Verhältnisse eine akzeptable Zeit.
Vor dem Abstieg gönnen wir uns eine ausgiebige Gipfelrast. Der Abstieg verläuft dann auf guten Wegspuren, teils auch über den blanken Firnalpelifirn, über den ENE-Grat bis zum Stössensattel. Das Couloir westlich vom Sattel ist für eine Gruppe zu heikel, da dort zu viel Geröll auf zu viel Blankeis liegt.
Der Stössensattel hält noch eine Überraschung für uns bereit: Dank des Gletscherschwundes und der Schneeschmelze reicht das Fixseil nicht mehr bis auf den Gletscher. Es fehlen gut 2 Meter. Die geplante Taktik- Seilpartner wird abgelassen und Seilführer klettert ab – funktioniert somit nicht. Ich entschärfe das Problem mit einem Maillon rapide am untersten Sicherungspunkt und werde von dort auf den Gletscher abgelassen, die nachfolgenden beiden Seilschaften entscheiden sich fürs Abseilen. Da es besser ist, entlang des schräg verlaufenden Fixseils abzuseilen als gerade in der Falllinie (Steinschlag), erweist sich auch das als umständlich.
Nach dieser letzten Schlüsselstelle, die sehr viel Zeit kostet, verläuft der weitere Abstieg über den Stössenfirn und zur Hütte problemlos. Ungefähr um 1700 sind wir bei der Hütte. „Lange Tour, gute Tour“, lässt sich sagen. Wenn gleichzeitig mehrere erschwerende Faktoren zusammenkommen – Gruppe statt Zweierseilschaft, Verhältnisse am Schrund und in der Wand, Stau, Pausen und umständliches Ablassen / Abseilen – läuft es aber auch für eine routinierte Gruppe auf das hinaus.
Kari und Agi, die diesen Sommer ihre letzte Saison auf der Sustlihütte haben, erhalten noch ein kleines Präsent und grossen Dank für die immer ausgezeichnete Beratung und Gastfreundschaft. Nach einer ausgiebigen Stärkung nehmen wir Abschied von der Sustlihütte, vernichten die restliche Höhe bis zum Parkplatz und machen uns auf die Heimfahrt. Der angenehme Nebeneffekt der späten Rückkehr ist, dass die wunderschöne Susten-Passstrasse für einmal zügig und ohne Dichtestress befahren werden kann.
Glücklich und zufrieden mit der anspruchsvollen Tour, dankbar für den trotz Steinschlag unfallfreien Verlauf kommen wir zu Hause an.
Schluss und Dank
Allen Teilnehmenden meinen herzlichen Dank für das souveräne Mitmachen und den sportlichen Umgang mit den durchaus anspruchsvollen Verhältnissen! Gelände, Verhältnisse, Mensch: Dank Eurer Routine hat es auch diesmal gepasst.
Peter Stähli








Mo 22. Aug. 2022
Leichte Hochtourenwoche, Cabane des Dix
Tourenleiter: Beni Herde
Teilnehmer: Hans, Christoph H., Christoph S., Tobias, Markus, Bruno (Bericht)
1. Tag – Refuge-Igloo des Pantalons Blancs
Mit dem Zug fuhren wir nach Sion und mit dem Postauto zur Staumauer des Lac des Dix. Die ersten Höhenmeter, auf die Staumauer, erklommen wir mit der Seilbahn. Nach einem Startkaffee wanderten wir am Stausee entlang bis zur Alp La Barme. Über steile Alpweiden und über den Grat des Rochers du Bouc stiegen wir zum Refuge-Igloo des Pantalons Blancs. Die kleine Iglu Hütte ist unbewartet. Bevor Beni mit dem Kochen des Abendessens beginnen konnte, mussten wir Holzspalten, Wasser auf dem Gletscher hohlen und den Ofen einheizen.
2. Tag - Refuge-Igloo des Pantalons Blancs - Cabane des Dix
Nach dem Frühstück machte ein Teil der Gruppe einen kurzen Abstecher über den Gletscher des Pantalons Blancs zum Pointe du Crêt und der andere Teil räumte die Iglu Hütte auf. Danach stiegen wir wieder über den Grat Rochers du Bouc zur Alp La Barme ab. Nach einer Verpflegungspause bei der Alphütte, wanderten wir an das Ende des Stausees. Auf dem Hüttenweg stiegen wir zur Cabane des Dix auf.
3. Tag – La Luette
Vor dem Sonnenaufgang brachen wir auf und stiegen über die Gletschermoräne zwischen dem Glacier de la Luette und den Glacier de Cheilon auf den Grat hoch. Über den Grat und ein kurzes Stück auf dem Gletscher erreichten wir den Gipfel La Luette. Nach einem ausgiebigen Gipfelrast stiegen wir auf dem gleichen Weg zur Hütte ab. Am Nachmittag gönnten sich einige der Gruppe ein Bad im erfrischenden Bergsee, oberhalb der Hütte.
4. Tag – Gletscher La Luette
Wegen den ungünstigen Bedingungen konnten wir nicht wie geplant den Wintergipfel des Mont Blanc de Cheilon besteigen. Wir beschlossen zu versuchen über den Glacier de la Luette zum Grat aufzusteigen. Nach etwas den besten Weg um die Spalten Suchen und dem Überqueren zwei grösserer Spalten, kamen wir sehr gut voran. Kurz vor dem Grat wurde es steiler und wir mussten auf den Frontzacken gehen. Am oberen Ende des Gletschers verbrachten wir viel Zeit mit Übungen und Tests. Wir bauten Eissanduhren und schauten wieviel Eis wir weghacken können, bis die Reepschnur ausreist. Wir testen auch wie man ohne Material zurückzulassen an einer Eisschraube abseilen kann. Da zu wickelten wir eine Reepschnur beim Reinschrauben der Eisschraube um die Eisschraube und befestigten sie am Seil. Beim Abziehen des Seils drehte sich die Eisschraube raus und konnte mit dem Seil nach unten gezogen werden. Über den Grat und die Geröllfelder stiegen wir zur Hütte ab.
5. Tag – Cabane de Dix – Arolla
Über den Glacier de Cheilon, einem steilen Geröllfeld und einigen Leitern stiegen wir zum Pas de Chèvres auf. Auf dem Wanderweg durch Alpweiden und dem Skigebiet von Arolla, erreichten wir gegen Mittag Arolla. Statt das wartende Postauto zu nehmen, liessen wir die Woche bei einem ausgiebigen Mittagessen im Restaurant ausklingen.
Herzlichen Dank an Beni für die Organisation und Führung der tollen Hochtourenwoche im Wallis!








Sa 20. Aug. 2022
Hochtour Weissmies
Leiter: Peter Stähli
TeilnehmerInnen: Paul, Res, Katja, Michael, Lena, Anja
Samstag 20. August
Samstag in der Früh, ich will mit dem SAC eine Tour machen und es regnet in Strömen. Doch mein Vertrauen in Meteoblue ist intakt und wie schon öfters sage ich mir: Äs tuet uuf. So kommt es denn auch, spätestens in Goppenstein. Nach einer reibungslosen Anfahrt via Lötschberg-Autoverlad treffen wir kurz vor Mittag in Saas Almagell ein. Vor dem Hüttenweg muss eine kleine flüssige Stärkung sein, die wir uns im Restaurant Mattmarkblick genehmigen.
Dann nehmen wir den Aufstieg zur Almagellerhütte in Angriff. Zuerst effizient steil, dann flacher führt der Weg auf die wunderschöne Almagelleralp. Oberhalb des Berghotels lassen wir uns zu einem kleinen déjeuner sur l’herbe nieder, bevor wir den letzten, nun wieder steileren Teil des Hüttenweges hochsteigen. Nach ca. 3 Stunden und um ca. 1’200 Höhenmeter reicher kommen wir bei der Hütte an.
Schon wenige Minuten später hat uns das sehr freudliche Hüttenteam die Schlafplätze zugewiesen. Den Rest des Nachmittags verbringt die Gruppe gemütlich bei der Hütte mit Nach- und Vortrinken, während ich noch rasch den Aufstieg bis zum Zwischbergenpass erkunde, den wir morgen im Dunkeln gehen werden. Wenn es doch immer so schnell in die Höhe ginge wie beim Erkunden mit Trailschuhen und ohne Gepäck…
Schon um 1745 erhalten wir unser Nachtessen, das wir im späteren Verlauf des Abends mit einigen Bieren – die Hütte hat auch Weizenbier – und Genepi krönen. Gegen 2200 Uhr kehrt Ruhe ein. Allen winkt morgen eine frühe Tagwache.
Sonntag 21. August
Kurz vor 0400 kräht der Hahn aus meinem Smartphone. Er verfehlt seine Wirkung nicht. Um 0400 erhalten wir unser Frühstück. Andere Gruppen starten schon um 0430, doch wir lassen uns Zeit.
Kurz vor 0500 ist wie geplant Abmarsch bei der Hütte. Nach einer knappen Stunde sind wir schon beim Zwischbergenpass und steigen über Wegspuren durchs Geröll zum Südgrat empor. Der Tag erwacht. Im ersten Morgenlicht sehen wir im Osten kleine Teile von Lago Maggiore und Lago di Lugano. Der Pizzo d’Andolla erstrahlt im warmen, orangen Morgenlicht. Dafür lohnt es sich früh aufzustehen! Nach ca. 2 Stunden sind wir auf ca. 3’450 m.ü.M. angelangt, wo wir anseilen und auf den Grat wechseln.
Meine Taktik mit einem eher gemütlichen Start geht schön auf: Der Stau am Grat hat sich aufgelöst, als wir losklettern. Mit einfacher Blockkletterei (bewertet mit 2) geht es schön gleichmässig hoch. Dort wo man nicht rutschen sollte hat es auch keinen Schnee, so dass wir ohne Steigeisen klettern können. Bei einigen Aufschwüngen verzichten wir auf den Weg des geringsten Widerstandes und klettern gerade hoch. So gibt es doch auch einige 3er-Stellen.
Auf dem Vorgipfel, Pt. 3969, gönnen wir uns eine kurze Pause. Hier werden die Steigeisen angelegt. Über einen flachen Eis- und Schneerücken, ein kurzes Felscouloir und einen weiteren Schneegrat gelangen wir zum Gipfel. Trotz mässigem Tempo haben wir den Zeitplan sogar unterboten: Statt um 0930 sind wir bereits um 0920 oben. Das Rezept ist einfach: Kein Speedtouring, aber immer in Bewegung, unterwegs nur wenig Pausen. Unter blauem Himmel geniessen wir die imposante Rundsicht, die von der Monte-Rosa-Gruppe bis zur Blümlisalp-Südwand und zum Finsteraarhorn reicht. Nach einigen Gipfelfotos scheucht uns der schwache, aber kalte Wind vom Gipfel. Am Vorgipfel machen wir eine längere Mittagsrast.
Der weitere Abstieg gestaltet sich problemlos. Jetzt folgen wir konsequent dem Weg des geringsten Widerstandes, der stärker eingeschneit ist als unsere etwas direktere Aufstiegslinie. Daher lassen wir die Steigeisen noch bis zum untersten Drittel der Kletterei an den Schuhen. Kurz bevor wir wieder das Geröllgelände auf ca. 3’450 m.ü.M. erreichen versorgen wir die Seile. Wir lassen uns nicht beirren und verlassen den Grat erst dort wo er eine wirklich deutliche Schwachstelle aufweist. Einige Gruppen eiern etwas planlos herum und tun sich schwer damit, diese zu finden. Sie schauen aber was wir machen. Als ich kurz darauf nach hinten schaue folgen uns sicher mehr als ein Dutzend Leute, wie eine Herde Geisslein. Solches erfüllt das einfache Gemüt des SAC-Tourenleiters mit einigem Stolz.
Um 1320 kommen wir bei der Hütte an, wieder zehn Minuten früher als geplant. Nach ausgiebiger Erfrischung und Leeren der Hüttenkörblein gehen wir den Abstieg an. Eine Wohltat, statt der harten Bergschuhe wieder die Trailrunningschühlein an den Füssen zu haben. Die offiziellen 2 Stunden bis nach Saas Almagell sind nötig, wir können sie auch mit zügiger Gangart nicht unterbieten. Um 1620 sind wir im Dorf. Diesmal kehren wir im Restaurant Pizzeria Channa ein, das uns mit reichlich Erfrischungsgetränken und einigen Coupen verwöhnt. Sie sind wohlverdient, vom Gipfel bis ins Dorf waren mehr als 2’300 Höhenmeter zu vernichten. Wir lassen die beiden Tage nochmals Revue passieren und kommen zum Schluss, dass wirklich alles geklappt hat wie es sollte. Nach einem Liter Weizenbier-Panaché (what else?) und einer reichhaltigen Coupe Siesta Stracciatella fühle ich mich regeneriert genug, die Heimfahrt anzutreten. Auch dabei geht der Plan gut auf: Der Stau in Goppenstein hat sich bereits aufgelöst, als wir beim Bahnverlad eintreffen. Glücklich über eine lange, wunderschöne, reibungslos verlaufene Tour kommen wir zu Hause an.
Schluss
Solche langen Touren verlangen nicht nur günstige Verhältnisse, sondern auch eine motivierte, starke Gruppe. Die drei Faktoren haben wieder einmal gepasst: Gelände, Verhältnisse, Mensch. Chapeau den TeilnehmerInnen vor dieser sportlichen Leistung, herzlichen Dank fürs motivierte Mitmachen, es war mir eine Freude, mit Euch den ersten Viertausender nach einer Verletzungspause besteigen zu dürfen!
Peter Stähli








Do 28. Juli 2022
Klettersteig Eiger Rotstock
28. Juli 2022 DoWa Tour Klettersteig Eiger Rotstock
Leiter: Christoph Gubser (Bericht und Fotos)
Teilnehmer: Margrit Theis (Fotos), Ernst Gehrig, Kurt Kohler(Fotos)
Der Klettersteig auf den 2663 hohen Eiger-Rotstock stellt für die Donnerstagswanderer vom SAC Burgdorf eine Herausforderung dar, an die sich die meisten nicht getrauten. Nicht so Margrit, Ernst und Kurt. Frohgelaunt und bei bestem Bergwetter fuhren wir mit der Bahn nach Grindelwald.
Von der imposanten, eher einem Flughafen Terminal gleichenden Station, liessen wir uns bequem und mit Rundumsicht, mit der wirklich exquisiten Eiger Express Bahn, in knapp 15Minuten zum Eigergletscher fahren. Egal wie man zu dieser Bahn auch stehen mag, eine bahntechnische Meisterleistung stellt sie auf jeden Fall dar.
Nach dem Startkaffee, das übrigens auf dieser Höhe sehr angebracht war, ging es gemütlich auf dem Eigertrail Richtung Einstieg des Klettersteig. Die dabei zu überwindenden knapp 200 Höhenmeter passten bestens als Einwärmstrecke.
Auf 2400m wurden die Klettergurte, Helm und Handschuhe angelegt und der KS wurde in Angriff genommen. Die Schwierigkeiten sind moderat und die zu überwindenden steilen Treppen kurz. Je höher wir stiegen umso markanter umgab uns in der Folge das besondere Eigerfeeling. Dunkel und trotzig thronte über uns der Genferpfeiler der Nordwand. Gestuft, teilweise auf ungesichertem Fussweg, ging es Meter um Meter der Sonne entgegen. Eindrücklich die dabei gewonnenen Tiefblicke Richtung kleine Scheidegg. Vor uns eine ausladende, irgendwie wildromatisch zu begehende Schlucht, welche zu erklimmen doch sehr befriedigende Gefühle des klettern auszulösen vermochte.
Da die dabei gewonnene Höhe aber zu bedächtigem steigen mahnte, erreichten wir die Ausstigsscharte nach gut 2Stunden. Vor uns erhob sich nun frech der markante Gipfelaufbau des Rotstock. Natürlich wollten wir diese Kletterpartie auch noch bewältigen. Glücklich über die bewältigten Strapazen, konnten wir uns dann zufrieden Gratulieren.
Inzwischen hatten sich im Bereich Eiger und Mönch doch schon einige Wolken angesammelt, welche sich rasch zu dunkleren Gebilden entwickeln sollten. Wohlwissentlich, dass einem Gewitter dem bevorstehenden nicht ungefährlichen Abstieg ausgewichen werden sollte, drängte der Tourenleiter auf eine eher kurze Verpflegungspause. Der Abstieg über die teilweise mit Schotter und Kies überzogenen steilen Platten bedingten sorgfältiges Gehen und Schwindelfreiheit. Auch wenn ab und zu geknüpfte Seilstücke das absteigen vereinfachten, war der Abstieg doch recht Zeitaufwendig.
Erleichtert und zufrieden, erreichten wir schliesslich die Station Eigergletscher. Inzwischen hatte sich die Wolkendecke doch schon bedrohlich verdunkelt. Aus diesem Grund beschloss der Leiter hier die Tour abzubrechen und auf den doch noch langen Abstieg nach Alpiglen zu verzichten.
Wie klug dieser Entscheid sich weisen sollte, zeigte sich nach der Talabfahrt eine Stunde später. Ein heftiges Gewitter entlud sich über die ganze Region.
Bei einem oder zwei Bieren liessen wir dann die gelungene Tour ausklingen. Ich gratuliere meinen drei Bergkameraden zur Leistung und dass sie mich auf diese Tour begleitet haben.







Mo 11. Juli 2022
Hochtourenwoche 2022
Hochtourenwoche SAC Burgdorf
Teilnehmer: Cornelia und Samuel Zeller, Ueli Brawand, Moritz Jakob, Peter Grogg und Werner Schmid
Dieses Jahr war es eine richtige Herausforderung, einen Plan für eine ganze Woche an Hochtouren zu erstellen. Der spärliche Schneefall vom Winter hat schon die Skitouren im Hochgebirge zu einem Spaltenlauf gemacht. Entsprechend gab es überdurchschnittlich viel Spalteneinbrüche.
Nach vielen Hin und Her haben wir uns für das Mischabelgebiet mit Dom, Lenzspitze, Nadelhorn, Ulrichshorn und Balfrin entschieden. So, jetzt aber schön der Reihe nach.
11. Juli 2022 Anreise und Aufstieg Domhütte
Autor: Ueli Brawand
Den ersten Tag gingen wir gemütlich an. 8:30 Uhr Treffpunkt in Burgdorf und 9:00 Uhr in Bern. In Visp sind Cornelia und Samuel noch zu uns gestossen und wir genossen die gemütliche Fahrt durchs Mattertal nach Randa, von wo wir den Aufstieg zur Domhütte unter die Füsse nahmen. In gemütlichem Trapp schritten wir dem Weg zur Europahütte folgend Bergan. Die Sonne leistete ganze Arbeit und Schweiss liess nicht lange auf sich warten.
Oberhalb der Europahütte wechselte die Signalisation auf Weiss-Blau-Weiss und der mit Stangen und Leitern bestückte Teil des Weges musste erklommen werden. Nach ziemlich genau 4h30’ erreichten wir die Terrasse der Domhütte, wo wir uns zuerst ein kühles Bier genehmigten.
Nun hiess es Zimmer beziehen, noch etwas schlafen und den Rucksack für die Tour auf den Dom bereitstellen. Zum Znacht gab es Spagetti, was unserer geplanten Tour entgegen kam
12. Juli 2022, Dom über Festigrat (4’546m)
Autor: Werner Schmid
Hochtouren im Wallis starten meistens am früheren Morgen- so hat uns die Hüttenmannschaft das Frühstück am Vorabend bereitgestellt (würde ich auch so machen).
Um 2:30 Uhr setzten wir uns an den Tisch und füllten unsere Speicher so gut es geht mit Kalorien und Flüssigkeiten auf.
Die ersten Meter waren sehr angenehm zu gehen, auch dank der guten Rekognoszierung von Sämi, unserem Bergführer, am Tag davor. Nach ca. einer Stunde erreichten wir den Festigletscher, den ich ganz anders in Errinerung hatte. Nein, es liegt nicht an meinem Erinnerungsvermögen; in den letzten 20 Jahren hat sich der Gletscher sehr stark verändert. Wie es sich gehört auf einem Gletscher, seilten wir uns in 2er-Seilschaften an. Nach dem trotzdem ebenfalls angenehm zu begehenden Gletscher wechselten wir in den Festigrat. Woher der Name Festi kommt, kann heute niemand mehr nachvollziehen, mit «fest» kann der Grat jedenfalls nicht assoziiert werden. Auf dem Festijoch angekommen ging die Kraxlerei bzw. das Gehen auf Felsen weiter - vor 20 Jahren war da noch Firn. Weiter oben trafen wir dann doch noch Firn oder eher Eis an, das sich wohl bald in Blankeis verwandeln wird. Die Eisschrauben kamen jetzt zum Einsatz: Sämi schraubte sich die Flanke hoch und setzte eine Eisschraube nach der anderen, während Ueli als Seilletzter alles Material wieder einsammelte. Je höher wir kamen, umso mehr spürten wir die Höhe auch (gilt jedenfalls für den Schreibenden), aber so kurz vor dem Ziel wird nicht aufgegeben. Den zweitletzten Aufschwung haben wir durch eine Querung in die Normalroute elegant umgangen. Der letzte Auschwung hat es nämlich noch in sich, es sind zwar schöne Stufen, die aber wie eine «Himmelsleiter» kein Ende nehmen wollen.
Bei schönstem Wetter erreichten wir den Dom-Gipfel, die höchste Erhebung der Schweiz, die kein Grenzberg ist. Nach einer kurzen Rast und dem Geniessen der grandiosen Aussicht machten wir uns auf den langen Abstieg über die Normalroute. Auf dem Hobärggletscher ging es zügig voran, doch zu früh gefreut, weiter unten hatte die Sonne ihres beigetragen und den Schnee aufgeweicht, so dass wir bei jedem Schritt damit rechnen mussten, knietief einzusinken. Im weiten Bogen versuchte Sämi, dem grossen, nicht vertrauenserweckenden Serac auszuweichen. Das Festijoch ist seit meiner letzten Besteigung einiges weiter oben als früher, resp. der Gletscher hat an Masse verloren und der Gegenanstieg wird immer länger. Die Frage stellt sich schon, wie lange solche Gletschertouren überhaupt noch möglich und sicher sind, jedenfalls wird es diesen Sommer wohl früher zu einem Saisonende kommen.
Im Abstieg vom Festijoch befanden sich gebohrte Abseilstellen, die wir teils nutzten. Die letzten Meter waren gleich wie der Aufstieg.
Das Bier / Panaché in der Domhütte genossen wir sehr, auch die Rösti hat gut geschmeckt, vor allem hat uns das Fähnlein auf der Rösti gefreut, mit dem uns das Hüttenteam zur erfolgreichen Dombesteigung beglückwünschte.
Alles in allem eine absolut gelungene Tour - es hat Spass gemacht, mit der flotten Truppe unterwegs zu sein, was will man(n) mehr.
13. Juli 2022, Wechsel in die Mischabelhütte
Author: Ueli Brawand
Nach der doch sehr langen Tour vom Vortag auf den Dom sind wir noch am Abend zusammengesessen und haben die Lage analysiert. Die Tour hat unsere Energiereserven doch stark in Mitleidenschaft gezogen und der Serac auf dem Hobärggletscher stellte immer noch ein grösseres Risiko dar, denn für die geplante Tour auf Lenzspitze und Nadelhorn hätten wir darunter durch gehen müssen.
Wir entschieden einen Zwischentag einzulegen und in die Mischabelhütte zu wechseln.
Tagwach war somit erst um 7:00. Ab 7:30 war der Essraum für Frühstück offen, wo wir zusammen mit den anderen Wanderern und Absteigenden uns gemütlich stärken konnten.
In ca. 2.5h haben wir den Abstieg nach Randa geschafft, wo wir recht zeitnah zur nächsten Bahn eintrafen und bis Stalden talauswärts fuhren. In Stalden wechselten wir auf das Postauto, dass uns nach Saas-Fee brachte. Hier stärkten wir uns erst mit einem feinen Mittagessen, bevor wir mit der Hannig-Bahn uns schon mal 500hm in die Höhe tragen liessen. Von dort nahmen wir die restlichen 1'000 hm noch unter die Füsse.
In der Hütte angekommen musste erst ein alkoholfreies Weizenbier als Spender von isotonischen Elementen herhalten. Auf der Terasse genossen wir die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir wieder Zimmer bezogen und den Rucksack für die Tour vom nächsten Tag bereitstellten.
14. Juli 2022, Lenzspitze (4’293m) – Nadelgrat – Nadelhorn (4’327m)
Autor: Ueli Brawand
Wieder klingelte der Wecker recht früh. Um 2:30 war Frühstück angesagt. Still und in sich gekehrt, genoss jeder Kaffee oder Tee und die Schnitte mit Anken und Confitüre.
3:10 standen wir auf der Terasse bereit, die herrliche Tour anzugehen. Gleich hinter der Hütte ging der steile Pfad in Schlangenlinien hinauf auf das Schwarzhorn, wo wir Steigeisen montierten. Über den gefrorenen Firn folgten wir dem Ausläufer vom Lenzspitz-Ostgrat, bis wir bei Punkt 3814 den Einstieg in den Grat erreichten. Nun galt es anseilen, Steigeisen verstauen und mit klettern loslegen.
Dank der guten Griffe und dem soliden Felsen kamen wir mit den Stirnlampen zügig voran. Immer wieder gab es Stellen, wo es sich staute und wir nur langsam vorankamen. Dank den ausführlichen Erklärungen des Adelbodner Bergführers Manfred konnten wir den Ostgrat zügig dursteigen und erreichten kurz nach 9 Uhr den Gipfel der Lenzspitze. Der Ostgrat und der Gipfel waren in eine Wolke gehüllt und nur zwischendurch zeigte sich etwas Blau mit Sonne.
Nun hiess es, über den Nadelgrat auf das Nadelhorn wechseln. In mehr oder weniger regelmässigen Intervallen stiegen wir auf eine Spitze und seilten uns auf der anderen Seite wieder ab. So ging es mit zunehmendem Sonnenschein immer flotter voran und wir erreichten um 12:45 den Gipfel. Unser Ziel war erreicht und freudig über den schönen Grat liessen wir uns bei etwas Sonnenschein auf dem Gipfel des Nadelhorns nieder und genossen ein ausgiebiges Mittagessen.
Der Abstieg erfolgte über die Firnfelder des Ostgrats. Auch hier ist der Schnee am Schwinden. An vereinzelten Stellen mussten wir mit den Steigeisen über den freigelegten Grat abklettern. Vom Windjoch runter auf den Hohbalmgletscher flossen richtige Bäche unter unseren Steigeisen durch und wir mussten verschiedenen Spalten ausweichen, um sicher auf den flachen Teil des Gletschers zu kommen. Beim Schwarzhorn konnten wir uns wieder der Steigeisen entledigen, uns losseilen und nach einer kurzen Rast haben wir das letzte Stück der Tour zurück in die Mischabelhütte noch unter die Füsse genommen, wo wir um 16 Uhr etwa eintrafen. Lange Tour, gute Tour! – wie es Peter Stähli zu sagen pflegt.
Erfüllt und zufrieden liessen wir uns auf der Terrasse nieder und haben uns ein Walliser Plättli genehmigt und das Erlebte nochmal Revue passieren lassen.
15. Juli 2022, Abstieg nach Saas-Fee und Heimfahrt
Autor: Ueli Brawand
Am Abend zuvor wollten die neuen Zimmergenossen den Fensterladen geschlossen halten, weil sie durch das Tageslicht in ihrem Schlaf gestört wurden. Erst hat Peter Grogg den Laden wieder geöffnet. Dieser wurde alsbald wieder geschlossen. Kurze Zeit später hat Samuel den Laden aufgemacht und den Herren erklärt, dass er offen bleibt. Das hat nun gewirkt und wir konnten die Nacht mit viel frischer Luft verbringen.
Am Morgen standen wir wieder mit den Ausflugstouristen auf und genossen das Frühstück in Ruhe. Heute standen nur der Abstieg und die Heimreise an.
Manfred, der Adelbodner Bergführer, hat uns erklärt, dass der alte Hüttenweg immer noch begehbar ist und deutlich angenehmer als die Kraxlerei über den neuen Weg. Wir folgten seinem Rat und genossen den Abstieg über den ehemaligen Weg zurück nach Hannig, wo wir uns auf der Terasse mit Aprikosenkuchen und verschiedenen Getränken stärkten und die restliche Heimreise antraten.
Bei der Planung der Hochtourenwoche hatten wir andere Vorstellungen, wie diese verlaufen soll. Vielleicht haben wir uns auch zu viel vorgenommen. Die Touren auf den Dom über den Festigrat sowie Lenzspitze, Nadelgrat und Nadelhorn waren unter den gegebenen Bedingungen und unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden das Beste, was wir aus der Woche machen konnten. Das Wetter war perfekt und wir Teilnehmenden sind glücklich über das Erlebte und zufrieden, ohne Unfall die Woche abschliessen zu können.








Fr 8. Juli 2022
Fletschhorn-Lagginhorn Überschreitung
Die Nordwände glänzen wie Spiegel und die Spalten klaffen breit, es gibt keine Ausreden mehr um sich die alpinen Gräte noch länger aufzusparen. Das war wahrscheinlich etwa der Denkprozess von Christoph, Matthias, Jürg, Moritz und Silvan um sich für die Fletschhorn-Lagginhorn Überschreitung geführt von André anzumelden. Der Zustieg zur Weissmieshütte ist, wie den meisten wohl bekannt, "ein Witz". Deshalb profitiert die eine Hälfte der Gruppe von der gewonnenen Zeit am Freitag und besteigt das Jegihorn über den Südgrat. Die andere Hälfte inklusive Verfasser begnügt sich mit Arbeiten am Morgen und danach Bier trinken bei der Hütte.
Nach kurzer Nachtruhe geht es früh los Richtung Fletschhorn. Nach einem etwas mühsamen Aufstieg im Geröll erreichen wir den Grüebugletscher. Man schwitzt schon ziemlich, es ist sehr warm und der Gletscher sieht entsprechend traurig aus. Wir überqueren diesen und der anschliessende Grat zügig und ohne grosse Probleme, einige munkeln etwas zu zügig, und stehen dann schon auf unserem ersten Gipfel, dem Fletschhorn. Trotz Verzicht auf Gruppenabrutschen kommen wir rasch am Fletschjoch an und können uns den Steigeisen entledigen. Auf dem Nordgrat des Lagginhorns überwinden wir einige schöne aber einfache Kletterstellen und erreichen nach einem kurzen letzten Schneefeld den Gipfel. Nicht der schwierigste oder luftigste Grat aber definitiv eine lohnenswerte Tour, vor allem im Vergleich zum Wanderweg der Normalroute den wir im Abstieg begehen. Den Meisten ist der einfache Abstieg recht, man spürt die Kilometer langsam. Nichtsdestotrotz sind wird innerhalb der Führerzeit wieder bei der Hütte wo wir die Tour bei Bier und Käseschnitte ausklingen lassen. Da es so schön war biwakiert eine Hälfte der Gruppe noch eine Nacht um am Sonntag den Südgrat zu begehen








Fr 1. Juli 2022
Hochtourenkurs für Einsteiger
Leitung: Jakob Schibli
Bergführer: Samuel Zeller
Teilnehmende: Theres, Yvonne, Gabriela, Lisbeth, Bruno, Kilian, Nadja, Tobias, David, Sabina, Melanie (Bericht)
Anfangs Juli konnten wir bei guten Bedingungen erste Hochtourenerfahrungen sammeln. Jakob hat ein vielseitiges Programm für uns zusammengestellt. So hatten wir die Möglichkeit das Sichern, Abseilen und Klettern am Fels zu lernen oder zu festigen. Am Samstag haben wir ein kleines Schneefeld oberhalb der Glecksteinhütte gefunden, welches sich gut eignete, um erste Erfahrungen auf dem Schnee mit Hochtourenmaterial zu machen. Ganz im Sinne eines kollegialen Kurses konnten wir am Fels, sowie auf dem Schnee voneinander profitieren. Top vorbereitet freuen wir uns auf weitere Hochtourenerfahrungen!








Di 28. Jun. 2022
Sportkletter-Mekka Céüse
Die Anfahrt nach Céüse am Solätten Dienstag war vielleicht nicht ganz optimal geplant. Aber für eine Kletterwoche ist es durchaus nicht so hart nach einer kurzen Nacht aufzustehen. Spontan entschieden wir uns auf dem Weg in ein Klettergarten zu gehen der gleich an der Strasse lag um die Fahrtzeit kürzer zu gestallten. Leider stellte sich der Fels dort nicht ganz Kletterethnisch korrekt heraus. Angeklebte und geschlagene Tritte und Griffe…, egal wir wussten ein 5-Stern Gebiet wartet auf uns! Angekommen trafen wir auf Jan, Salome und Vincent, welche bereits im Gebiet verweilten. So steigerten die guten Geschichten über den Kalkriegel nur die Vorfreude auch den morgigen Tag.
Im Klettergarten angekommen stürzten wir uns sofort auf die Kletterrouten, welche nur auf uns zu warten schienen. Perfekter Kalk mit wunderschöner Rundumsicht. Was will man mehr? Einziger wehmutstropfen waren wohl die Schmetterlinge welche ständig auf einem Landeten. Was aber ja eigentlich auch schön war oder der Wunsch nach unendlicher Fingerkraft um die Pockets in der Senkrecht bis überhängenden Wand endlos halten zu können?
So sah nun jeder Tag aus. Gemütliches ausschlaffen, Frühstück, kurze Dusche auf dem Campingplatz, den Zustieg zur Kletterei „hinter sich“ bringen und sich der Qual der Wahl stellen, welche schöne Route möchte ich heute Klettern?
So bewegten wir uns in Verschiedenen Sektoren, kletternd, lachend und mit leicht aus Anstrengung verzogenen Grimassen.
Schnell ging die Zeit vorbei und schon bald hiess es wieder Abschied nehmen, auf ein andermal. Die Routen gehen uns noch lange nicht aus.
Teilnehmer:
Jan, Salome, Silvan, Mario, Vincent, André
Bericht:
André






Sa 11. Jun. 2022
Sportkletterkurs Diemtigtal
Sportkletterkurs Diemtigtal 11.-12.06.22
Die Anreise war angenehm kurz ins nahe Diemtigtal. Zügig gingen wir ins Klettergebiet Hindertärfete, wobei es sich auch hier um einen angenehm kurzen Zustieg handelt. Nach ein paar kurzen Übungen zum aufwärmen starteten die erfahrenen Kletterer und Klettererinnen schnell mal mit dem Toprope einrichten. Mit den anderen starteten wir mit den Grundlagen, Anseilknoten und der Bedienung des Sicherungsgeräts. Nach diversen Praktiken kamen alle dann schnell mal zum Klettern, auch wenn der Schwierigkeitsgrad noch sekundär war. Als die Toprope Routen barfuss begangen wurden, war es an der Zeit in den Vorstieg zu wechseln. Auch hier übten wir das einhängen der Express zuerst am Boden.
Nach dem Klettern vieler Routen machten wir uns vorfreudig auf den Weg um das Tipi zu beziehen. Während der Menigbach unser Bier kühlte, bereiteten wir das Abendessen vor. Das Chili sin carne kochte ziemlich lang über dem Feuer, dass dann sicher auch der letzte hunger hatte. So liessen wir den Klettertag am Lagerfeuer ganz auf eine friedliche und gemütliche Art ausklingen.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf in den Sektor Bärzelis. Wo wir mit Sturztraining angefangen haben und wir am Nachmittag das Mehrseillängenklettern anschauten und gleich mit einer kurzen route trainierten.
So können wir auf ein sonniges und gelungenes Kletterwochenende zurückschauen.
Bericht: André
Teilnehmer: Mario, Silvan, Mirko, Lea, Rara, David, Sarina, Dan, Luis, Andreas, Prune, Moritz A., Moritz J..








Sa 14. Mai 2022
Brüggligrat (Edelgrat)
SAC Tour Brüggligrat
14. Mai 2022
Teilnehmer:
Christoph Gubser (Tourenleiter, Fotos und Bericht), Edith Feldmann, Katja Dätwyler, Tobias Schäfer, Brigitte Keller, Christoph Hess.
Der Brüggligrat oberhalb von Selzach ist so etwas wie mein Lieblingsgrat im Jura. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ich diese anregende wenn auch einfache Kletterei mindestens einmal im Jahr begehe. Der Grat bietet gerade als Vorbereitungstour für grössere alpine Vorhaben beste Gelegenheit. Daher klettern wir alle mit hohen Schuhen.
Es lohnt sich, früh vor Ort zu sein. Der Edelgrat ist sehr beliebt und wird oft begangen. Kurz nach 9Uhr können wir losklettern. Zügig kommen wir in 3 ausgeglichenen Seilschaft vorwärts. Bald einmal haben wir die vor uns kletternden 3 Seilschaften eingeholt und daher lassen wir uns mehr Zeit. Geniessen die Sonne und unsere Blicke verweilen genüsslich Richtung dem Mittelland.
Mir gefällt der Edelgrat auch deshalb, weil die meisten Stände selber abgesichert werden müssen. Bäume oder Felszacken bieten gute Gelegenheit dazu.
Dass der Edelgrat nicht immer ein Edles Gesicht hat, zeigt sich dem Verfasser, als kurz oberhalb des zweiten Standes ein grosser Block losbricht und nur dank einem dicken Ast einer Kiefer, gebremst und so Katja nicht auf den Kopf fiel. Das hätte wirklich ganz bös ausgehen können.
Etwas geschockt und daher noch vorsichtiger kletterten wir weiter. Herrliche Seillängen, liessen das Kletterherz höherschlagen. Oben bietet der Grat Gelegenheit am kurzen aber gestreckten Seil gemeinsam zu klettern. Abgesichert wird über genügend vorhandene Zacken. Dieses Vorgehen fördert das Vertrauen und ist vor allem sehr effizient.
Noch wartet das Dessert auf uns. Nomen est Omen………..der Zuckerstock. Ein Felsaufschwung der Extraklasse im 4. Grad. Luftig ausgesetzt, steil aber gut abgesichert. Alle geniessen den Abschluss dieser tollen Klettertour. Nicht fehlen durfte zum Schluss natürlich nicht ein Besuch beim schönsten Bänkli im Jura.
Ich danke allen welche diese Tour ermöglicht haben. Besonders den 3 Frauen welche den Zuckerstock mit Bergschuhen zum ersten Mal erklommen haben.






