HT Wallis mit Bergführer

Hochtourenwoche Wallis 9.-13. Juli 2025

Das Wetter war vielversprechend so machten wir uns freudig von Zermatt auf, ins Arbenbiwak. Alleine waren wir dort nicht doch gab es für alle genug Platz. Für Simons Knie war dieser Aufstieg schon das Ende. Er machte sich tags drauf schweren Herzens auf den Nachhause weg.
Mit Gemüsecouscous, Wiernerli und Schoggi füllten wir unseren Magen für den frühen Start am Morgen, über den Arbengrat auf das Obergabelhorn (4063m, ZS). Nach einem steilen Couloir und einer Rinne erreichten wir den Grat. In schöner Kletterei kamen wir dem Gipfel näher als Werner im Vorstieg einen losen Stein übersah und ein paar Meter runter fiel. Die Tour, über die Wellenkuppe (3897m) runter zur Rothorn Hütte mit vielen Abseilstellen (Zeitfresser), Firngraten und einfacheren Kletterstellen meisterte er und alle andern in 14 Std. Beim verdienten z’Nacht meinte er mit den Blessuren möchte er die Tourenwoche lieber abbrechen. So starteten wir ohne die 2 Seilführern nicht wie geplant am nächsten Morgen mit dem Zinalrothorn sondern nahmen den kürzeren Weg über das Trifhorn (3729m, ZS), zur Cabane du Mountet. Der Einstieg vom Bergschrund war alles andere als stabil. Jan sicherte uns sicher bis ins festere Gelände. Der Grat in Bestem Fels wollt dann doch niemand vorsteigen und Jan richtete kurzerhand einen Tatzelwurm ein. Bei Sonnenschein erreichten wir den Gipfel noch am Vormittag und genossen eine verdiente Rast. Der Weg über ein steiles Firnfeld und um einen Gletscherschrund war in gutem Trittschnee einfach. In der Mountet Hütte angekommen genossen wir eine Rösti ‘Pour Quatre’ und legen uns für eine Stunde hin. Am Samstag war dann Le Besso (3669m, ZS), ein nahegelegener Kletterberg, auf dem Programm. In 2 Seilschaften kletterten wir den in meist 3 Grad klassierten Grat. Es gab ein paar Schlüsselstellen zu meistern doch der Fels war fest und kompakt. Trotzdem schafften es andere Seilschaften Steine auf uns runterzuwerfen. Auch hier als Belohnung eine geniale Rundsicht vom Gipfel, welchen wir vor Mittag erreichten. Über den Damenweg, wo auch immer der Namen herrührt, steil und geröllig, und immer den Weg suchend machten wir uns auf den Rückweg zur Mountet Hütte. Auch diesen Nachmittag, nach einem Plättli und Kuchen gönnten wir uns eine Ruhepause. Am Abend bei Spagetti-Bolognese meinte Peter mit den Blattern an den Fersen habe er genug und auch Rolf der den Le Besso als Seilführer meisterte, wollte am Sonntag keine Tour mehr unternehmen. Den Bergführer hatten wir aber für 5 Tage gebucht so ging ich mit Jan am Morgen um 2:30 Uhr los über den Nordgrat aufs Zinalrothorn (4221m, ZS). Im Dunkeln ging der Aufstieg schnellvoran; am Grat war es eine schöne, zum Teil ausgesetzte Kletterei. Ab und zu gab es Wassereis, was das Unterfangen etwas erschwerte. Kurz nach 8 Uhr auf dem Gipfel kamen uns auch schon die ersten Seilschaften, welche von der Rothorn Hütte, über den Südgrat empor stiegen entgegen. Über die Brinerplatte runter und ein paar Abseilstellen, erreichten wir die Rothornhütte kurz nach 11 Uhr. Jan traf eine halbe Belegschaft von seiner JO und blieb noch etwas auf der Hütte. Ich machte mich auf den Weg runter nach Zermatt und kam um 17:00 Uhr nun auch müde, zu Hause an. Eine großartige Tourenwoche bei besten Verhältnissen, Dank Jan’s Flexibilität und top Leistung von allen Teilnehmern.