Wanderung Sagenmülital

Bözberg, Neustalden - Linnerlinde - Schinznach Bad am Sonntag 14. November 2021

Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg
Bilder: Lisbeth Fahrni, Eveline Jenni-Ehrenberg

Die Wettervorhersage für diesen 2. Novembersonntag versprach bedeckten Himmel.
Aber für die sieben Frauen, Anna, Bernadette, Margrit H., Verena Z., Lisbeth, Rita und Terese J., die die Tour wagen, ist der Anziehungspunkt eindeutig die 800-jährige Linde von Linn. Nach der Legende, hat der letzte am Leben gebliebene Einwohner von Linn als Hoffnungszeichen diese Linde gesetzt. Anfangs des 14. Jahrhunderts nämlich, hatte die Pest die gesamte Bevölkerung dieser Gegend dahingerafft.
Wir starten in Burgdorf um 08.21 Uhr nach Olten - Brugg, hier Umstieg auf den Bus nach Frick bis Bözberg, Neustalden, an um 09.44 Uhr. Kein gemütliches Café erwartet uns!
Nach einem kurzen Waldstück taucht vor uns unverhofft die Linde aus dem Nebel hervor. So bald haben wir den Anblick dieses berühmten Baumes nicht erwartet. Aussichtslos, den Stamm von uns acht Frauen zu umspannen, so mächtig ist er! Wegen der kahlen Aeste sehen wir, dass der uralte Baum in der Mitte mit Drahtseilen stützend zusammengehalten ist.
Nun steigen wir zirka 200 Höhenmeter gemächlich hinauf auf den Linnerberg zum Picknickplatz mit Aussicht auf das Aaretal. Nun, wir sehen fast nichts! Aber doch! Das tiefgelbe, rostbraune Laub der Hagebuchen fasziniert. Es leuchtet umso mehr im Wechselspiel mit den von der hohen Luftfeuchtigkeit glänzenden, dunklen Stämmen und Zweigen. Schwarzgrüne Nadelbäume da und dort vervollkommnen das Bild des herbstlichen Walds, wunderschön! Die Nebelluft ist angenehm, das Atmen fällt leicht und erfrischt.
In der Tiefe des Bergs liegt das Trassée der Autobahn, dessen Planung während 25 Jahren Gegenstand von Pro und Kontra der Linienführung geprägt war. Schlussendlich hat die Tunnelvariante gesiegt. Somit ist ein Stück der eindrücklichen Höhenlandschaft des Aargauer Juras erhalten geblieben.
Der Abstieg führt uns weiter durch den Wald. Der Nebel nieselt, es ist kein Regen, aber wir würden trotzdem nass werden. Deshalb packen wir Regenschirm und Regenschutz aus dem Rucksack aus und setzen, geschützt vor dem Nass, unsere Wanderung fort. Eine Stunde sind wir unterwegs bis wir den Waldrand erreichen. Wir picknicken oberhalb der Rebberge über dem Dorf Oberflachs. Das Nieseln hat halbwegs aufgehört und Jedes sucht sich ein geeignetes Plätzchen zum Ruhen und Geniessen.
Von hier aus rechne ich noch mit einer guten Stunde Marschzeit, durch die Dörfer Schinznach Dorf und Veltheim, über die Aareebene mit Blick auf das Schloss Wildegg, dann über die Aare nach Schinznach Bad. Wir haben es geschafft! Für einen kurzen Augenblick zeigt sich bleich und schwach die Sonne hinter einer Wolkenwand.
Um 14.11 Uhr treten wir per Zug die Heimreise an und verabschieden uns voneinander in Burgdorf um 15.37 Uhr.
Schön war's! Danke, ihr mutigen Kameradinnen für das Teilen dieses Wandertags! Eveline