Skitourenwochenende Rosenlaui

Skitourenwochenende Rosenlaui 5.-6. Februar 2022

 

Leiter: Peter Stähli (Sportlergruppe), Rolf Stettler (mittlere Gruppe), Roger Danthine (gemütliche Gruppe)

Teilnehmer: Res, Ueli, Kurt, Trudi, Markus, Adrian, Peter L., Peter Gr., Peter Gf., Barbara, Theres, Tomas, Verena, Hermann, Yvonne

 

5. Februar

Anreise

Von mehreren Treffpunkten her kommend treffen alle kurz nach 0900 Uhr auf dem Parkplatz Schwarzwaldalp ein. Während die gemütliche und die mittlere Gruppe noch zum Kaffee einkehren, geht es für die Sportlergruppe sofort los.

 

Sportlergruppe

«Lange Tour, gute Tour» soll heute und morgen das Motto sein. Wir planen keinen Tempoexzess, aber die Touren sollen mit wenigen und kurzen Marschpausen etwas mehr Höhenmeter hergeben und etwas länger dauern als übliche Sektionstouren. So wenden wir uns bei verhangenem Wetter zuerst dem Bandspitz zu. Nach einer guten Stunde in moderat-zügigem Tempo sind wir im Breitenboden, wo wir sogleich die Steilstufe zum Bandspitz in Angriff nehmen. Oberhalb machen wir eine Pause, bevor es weiter geht zum Gipfel. Diesen erreichen wir bei recht guter Sicht. Leider trübt das Wetter nun stark ein, so dass wir vorsichtig entlang der Spur abfahren. Wenigstens diese sieht man noch. Aber der Anblick der beiden Bartgeier, die 10-15m über dem Gipfel kreisen, entschädigt für die schlechte Sicht bei der Abfahrt. Unglaublich, diese wunderschönen Tiere so nah plötzlich aus dem Nebel auftauchen zu sehen! Nach dem Grundsatz «möglichst speditiv Höhe vernichten» gelangen wir bald wieder zum Breitenboden, wo ich behaupte: «Äs tuet uuf». Das geschieht dann auch, natürlich. Bei immer besserer Sicht beginnt nun die Aufholjagd, denn die beiden anderen Gruppen haben den Breitenboden während unseres Ausfluges auf den Bandspitz bereits durchquert. Auf dem Blau Gletscherli holen wir die gemütliche Gruppe ein und in der Wart angekommen sehen wir oben im Gipfelhang Rolf mit der mittleren Gruppe. Den mitgeschleppten Haslichöechen, Kirsch und Kaffee überlasse ich nun gerne Roger, der sich mit seiner Gruppe daran labt und den übrigen Teil für die beiden anderen Gruppen bei einer Wegmarkierung zurücklässt. Dann steigen wir mit Harscheisen den harten, rutschigen Gipfelhang empor, wo wir kurz vor dem Skidepot Rolf mit seiner Gruppe kreuzen, ohne sie hinter einer Geländekuppe zu sehen. Aber die Rattergeräusche der Skis lassen erahnen, welche Abfahrt uns bevorsteht. Vom Skidepot gelangen wir in wenigen Metern zu Fuss zum Gipfel. Bei nunmehr makellos schönem Wetter geniessen wir das Panorama. Wir sind die letzte Gruppe auf dem Gipfel und haben das imposante Gelände nun ganz für uns.  Nach einer kurzen Rast machen wir uns an den Abstieg. Wie erwartet ist die Abfahrt über den Gipfelhang nicht unbedingt ein Genuss, aber doch weniger schlimm als gedacht. In der Wart finden wir planmässig den für unsere Gruppe passenden Rest von Kuchen, Kaffee und Kirsch. Dies bringt nun den nötigen Pep für die weitere Abfahrt. Diese - über Blau Gletscherli, Steilstufe unter dem Schwarzhorn und Wischbääch - ist ein einziger Traum in Pulver. Ich mag mich nicht erinnern, diese Abfahrtsroute vorher jemals bei so guten Verhältnissen befahren zu haben. Tipptoppe Unterlage, noch viel Platz für eigene Spuren, Sonne und Wind haben den Schnee noch nicht beschädigt. So muss es sein! Vom Ausgang des Wischbääch-Tals folgen wir der Schneeschuhroute, bevor wir auf die Passstrasse queren und über diese zum Hotel abfahren. Am späteren Nachmittag sind wir zurück und schliessen uns den beiden anderen Gruppen an, die bereits etwas Vorsprung beim Apero haben. Aber wer knapp 1900 Höhenmeter in den Beinen hat holt solche Rückstände schnell auf…

 

Mittlere Gruppe (verfasst von Rolf Stettler)

Nach einem feinen Kaffee und Gipfeli ist die 'Mittelstarke' Gruppe ca. um 10.15 Richtung Wildgärst ab Schwarzwaldalp aufgebrochen. Noch bei leichtem Schneefall und mittelprächtiger Sicht. Im Breitenboden, beim ersten Verpflegungshalt, hatte der Schneefall aufgehört, aber die Sicht wurde vom Nebel noch sehr getrübt. Doch beim Weitermarschieren lichtete sich der Nebel immer mehr, bis uns Schlussendlich beim Hagelsewli die Sonne entgegenstrahlte. In der Wart haben wir uns entschieden, eine Aufstiegsspur mit den Skiern zu ziehen. Durch steile Börter gelang es uns, ein Weg durch die abgeblasenen Stellen, wo der Schotter immer wieder zum Vorschein kam, im Schnee zu bahnen. Der recht steile Anstieg, doch sehr Anspruchsvoll, im harten Schnee, Meisterten alle hervorragend. So erreichten alle den Gipfel, wo wir das herrliche Panorama genossen. Die Abfahrt bis in die Wart war dann etwas ruppig. Wir wurden aber von einem von Peter Stähli deponierten Haslichueche, Kaffi u Schnaps begrüsst. Nach dieser überraschenden Verpflegung durften wir die schönen Pulverhänge durchpflügen, durchs Wischbäächtal bis zur Schwarzwaldalp. Das erste Bier konnten wir noch gerade bei den letzten Sonnenstrahlen auf der Schwarzwaldalpterrasse geniessen.

 

Gemütliche Gruppe (verfasst von Roger Danthine)

Nachdem wir uns zuerst mit einem Kaffee gestärkt hatten stiegen wir als letzte Gruppe Richtung Wildgärst hoch. Viel Aussicht geniessen konnte wir wegen dem Nebel nicht. Langsam hat sich das Wetter aber an die Prognose angepasst und die Wolken begannen sich zu verziehen, dafür kam aber Wind. Angekommen auf der Wart hatten wir die schwierigste Entscheidung zu fällen: harter, meist abgeblasener Schlusshang oder Haslichueche mit Kaffee von Peter - herzlichen Dank Peter. Wegen dem kalten Wind sind wir dann etwas zu einem sonnigen Plätzchen abgefahren um dort Rast zu machen. Die weitere Abfahrt haben wir entlang der Aufstiegsspur gemacht. in den schönen Hängen konnte alle eine eigene Spur in dem  guten Pulverschnee hinterlassen.

 

6. Februar

Sportlergruppe

Am Motto ändern wir nichts. Gewisse Limiten setzt das Wetter, das irgendwann zuziehen soll, und der Wind, der irgendwann Orkanstärke erreichen soll. Grindelgrat-Tschingel sollen es heute sein. Nach dem bewährten Rezept von gestern wenden wir und erst dem Grindelgrat zu. In gemässigtem Tempo, aber ohne wesentliche Pausen gelangen wir rasch in die Fläche vor dem Gipfelhang und von dort auf den Gipfel. Dieser begrüsst uns mit ersten Windböen, so dass wir nicht lange dort verweilen. Erst bei den Alphütten von Grindelfeld gönnen wir uns eine gemütliche Pause. Hier können wir bei Sonnenschein und windgeschützt picknicken. Dann setzen wir die Abfahrt bis zur Alp Mettlen fort. Hier hat es nun die erhofften Hänge mit unberührtem, von Sonne und Wind verschontem Pulver. Wir sorgen dafür, dass sie nicht länger unberührt bleiben und das «erfüllt», das mir einer der Teilnehmer zuruft, höre ich durchaus gerne. Von Mettlen folgen wir dem Fahrweg bis zur Aufstiegsroute, die zum Tschingel führt. Nach einer kurzen Verpflegung werden die Felle wieder aufgezogen und wir steigen auf bis zur Alphütte Bim Grindelschärm. Das Wetter hält und hält, doch der Wind frischt deutlich auf. Eine Windjacke tut jetzt auch im Aufstieg gute Dienste. Auch auf dem Tschingel bleiben wir nur kurz. Der Wind scheucht uns über den harten, pistenähnlichen Gipfelhang zur Alphütte, wo wir nochmals auf einer sonnigen und windgeschützten Bank gemütlich picknicken. Eindrucksvoll ist die riesige, ufo-ähnliche Wolke, ein altocumulus lenticularis, die über der Landschaft schwebt und die wohl auf tausenden von Fotos verewigt wurde… Bei erstaunlich guten Verhältnissen fahren wir anschliessend weiter ab, zunächst über kleinere, offene Hänge, dann über den Fahrweg und unten nochmals über einen offenen, aber nicht zuverlässig tragenden Hang, bis wir den Winterwanderweg erreichen. Dort fellen wir nochmals auf und wandern gemütlich zurück auf die Schwarzwaldalp. Auch diese Tour war lohnend und reichhaltig, wir konnten aus den Verhältnissen das Beste machen. Natürlich will die Gruppe wissen wie viele Höhenmeter es denn waren (und ich eigentlich auch). Etwas mehr als 1700, immerhin. Sich jetzt 1-2 Weizenbiere und eine der wunderbaren, hausgemachten Crèmeschnitten des Hotels Schwarzwaldalp zu gönnen ist sicher nicht verfehlt.

 

Mittlere Gruppe (verfasst von Rolf Stettler)

Am zweiten Tag bestimmten wir den Grindelgrat als unser Gipfelziel. Bei herrlichem Sonnenschein erreichten wir den Gipfel. Dort angekommen begrüssten uns schon die ersten Windböen. Wir fuhren ab bis Grindelfeld, wo wir uns bei einer der Alphütten verpflegten. Bei der Abfahrt trafen wir verschiedene Schneearten an, aber noch alle gut fahrbar. Nach erfolgter Verpflegung fuhren wir noch bis Mettlen ab, wo wir wieder auffellten um wieder Richtung Grindelgrat aufzusteigen. Den letzten Gipfelaufschwung schenkten wir uns dann.  Der Wind und vor allem die Böen nahmen stark zu. Das Abfellen wurde zur Herausforderung.  Die Abfahrt war dann nicht überall ein Genuss, da es doch viele abgeblasene Stellen zu überwinden gab. Alles in Allem war es aber ein sehr gelungenes Wochenende, welches vor der Rückfahrt nach Hause noch zusammen begossen wurde.

 

Gemütliche Gruppe (verfasst von Roger Danthine)

Am 2. Tag sind wir Richtung Grindelgrat aufgestiegen. Wegen dem stark auffrischenden Wind sind wir vom Grindelfeld schnell Richtung Mettlen abgefahren. Der Schnee war leider nicht mehr so gut wie tags zuvor aber trotzdem noch gut zu fahren. In Mettlen fanden wir eine Hütte, wo wir uns windgeschützt, bei Sonnenschein verpflegen konnten. Gegen Mittag sind dann dichte Wolken aufgezogen und so sind wir weiter abgefahren. Am Schluss hat uns dann das Ufo noch den Rückweg angezeigt. Herzlichen Dank an Yvonne, Verena, Tomas, Peter und Hermann für die schöne, gemütliche Tour.

 

Rückreise, Schluss

Nach einem gemütlichen Umtrunk in der Gaststube des Hotels verabschieden wir uns gegen 1600 Uhr und fahren nach Hause.

Herzlichen Dank allen fürs Mitmachen und ganz besonders auch Rolf und Roger für das Leiten Eurer Gruppen. Es war super mit Euch und die Reservationsanfrage für 2023 ist schon verschickt.

 

Peter Stähli