Soubey - St. Ursanne, au fil du Doubs

St. Ursanne - Soubey, au fil du Doubs am Samstag, 7. Mai 2022

Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg

Für diesen Tag im 'Berner' Jura treffen wir uns zu Acht am Bahnhof Burgdorf:
Renate, Vreni, Eva, Margrit R., Lisbeth, Johanna und Anna.
Wir fahren um 7.47 Uhr ab, über Solothurn, Moutier und Delémont. Mit Bravour schaffen wir zweimal eine Umsteigezeit von drei Minuten, den Schweizerzügen ihre Pünktlichkeit und unseren schnellen Füssen sei Dank!
Tief hängen Dunstschwaden über die Höhen des Jura, die die Sicht in die Ferne verdecken. Nichtsdestotrotz geniessen wir plaudernd die zweieinhalbstündige Fahrt. Nach dem letzten Tunnel begrüsst uns die Sonne am strahlend blauen Himmel. Unten im Tal gegen Westen sehen wir das Städtchen St. Ursanne. Ein Teersträsschen führt uns durchs östliche Stadttor bis zur 'Boulangerie' mit Café. Hier stärken wir uns für die zirka 15 km weite Wegstrecke.
Ein Abstecher zur mittelalterlichen Stiftskirche mit schlichtem Kreuzgang bietet sich an. Die Legende erzählt, dass das Kloster zum Gedenken an den irischen Mönch Ursicinus gegründet wurde. Die ersten christlichen Spuren sind aus der Zeit um 830 bezeugt. Heute dienen die ehemaligen Gebäude der Abtei pflegebedürftigen Mitmenschen. Die Krypta, ein niederer Raum unter dem Chor mit hellfarbenen Rundbogen, lädt ein zum Singen. Und wirklich, beim Erklingen des 'Dona nobis pacem' tragen die Wände warm den Ton zurück, wunderschön!
Weiter geht's auf unserem Weg vorwärts, jetzt zum südlichen Stadttor hinaus und über die Brücke. Mitten auf der Brückenmauer steht die verwitterte Statue des Nepomuk's, Schutzheiliger der Flussübergänge. Unter uns tummeln sich Fische im glasklaren Wasser, Prachtsexemplare, erwarten sie Futter von uns? Der Doubs bietet Lebensraum für zahlreiche Fischarten, wie wir bald auf einer grossen Informationstafel lesen.
Wir wandern nun zirka fünf Stunden durch die frühlingsvolle Flusslandschaft, über blühende Matten und durch bemooste, märchenhaft anmutende Wäldchen. Manchmal bewegen wir uns nahe am Wasser oder etwas weiter weg, je nach dem plätschert und sprudelt der Wasserlauf gedämpft oder lauter. Vogelgezwitscher klingt in einem fort, auch über die Mittagszeit. Wir rasten auf einer grünen Wiese und nehmen uns Zeit zum Picknicken. Dunkle Wolken ziehen von Westen her über unsere Köpfe. Das schmale, tiefe Tal lässt nur einen kleinen Himmelsausschnitt sehen, wird es regnen? Deshalb brechen wir auf und ich hoffe, dass der Nordwind den Regen zurückhält. Und so ist es auch! Das gelegentliche Versteckspiel der Sonne auf unserem weiteren Weg gewährt uns, besonders gegen Ende der Wanderung, die nötige Frische, um zügig voranzukommen.
In Soubey, im Hôtel du cerf, werden wir vom Wirtsehepaar erwartet trotz des Schilds 'fermé', zwei würzige 'gâteau à la crème' stehen bereit, wir fühlen uns geehrt!
Wir geniessen dieses feine Zvieri ausgiebig, liegt doch noch eine Reisezeit von wieder zweieinhalb Stunden vor uns mit Ankunft in Burgdorf erst um 19.12 Uhr. 
Die Wanderung haben wir also in fünf Stunden bewältigt mit Trink- und Picknickhalt. 

Bravo, Ihr lieben Wanderinnen! Ich danke Euch! Eveline