Klettersteig Eiger Rotstock

28. Juli 2022 DoWa Tour Klettersteig Eiger Rotstock

Leiter: Christoph Gubser (Bericht und Fotos)

Teilnehmer: Margrit Theis (Fotos), Ernst Gehrig, Kurt Kohler(Fotos)

Der Klettersteig auf den 2663 hohen Eiger-Rotstock stellt für die Donnerstagswanderer vom SAC Burgdorf eine Herausforderung dar, an die sich die meisten nicht getrauten. Nicht so Margrit, Ernst und Kurt. Frohgelaunt und bei bestem Bergwetter fuhren wir mit der Bahn nach Grindelwald.

Von der imposanten, eher einem Flughafen Terminal gleichenden Station, liessen wir uns bequem und mit Rundumsicht, mit der wirklich exquisiten Eiger Express Bahn, in knapp 15Minuten zum Eigergletscher fahren. Egal wie man zu dieser Bahn auch stehen mag, eine bahntechnische Meisterleistung stellt sie auf jeden Fall dar.

Nach dem Startkaffee, das übrigens auf dieser Höhe sehr angebracht war, ging es gemütlich auf dem Eigertrail Richtung Einstieg des Klettersteig. Die dabei zu überwindenden knapp 200 Höhenmeter passten bestens als Einwärmstrecke.

Auf 2400m wurden die Klettergurte, Helm und Handschuhe angelegt und der KS wurde in Angriff genommen. Die Schwierigkeiten sind moderat und die zu überwindenden steilen Treppen kurz. Je höher wir stiegen umso markanter umgab uns in der Folge das besondere Eigerfeeling. Dunkel und  trotzig thronte über uns der Genferpfeiler der Nordwand.  Gestuft, teilweise auf ungesichertem Fussweg, ging es Meter um Meter der Sonne entgegen. Eindrücklich die dabei gewonnenen Tiefblicke Richtung kleine Scheidegg. Vor uns eine ausladende, irgendwie wildromatisch zu begehende Schlucht, welche zu erklimmen doch sehr befriedigende Gefühle des klettern auszulösen vermochte.

Da die dabei gewonnene Höhe aber zu bedächtigem steigen mahnte, erreichten wir die Ausstigsscharte nach gut 2Stunden.  Vor uns erhob  sich nun frech der markante Gipfelaufbau des Rotstock. Natürlich wollten wir diese Kletterpartie auch noch bewältigen. Glücklich über die bewältigten Strapazen, konnten wir uns dann zufrieden Gratulieren.

Inzwischen hatten sich im Bereich Eiger und Mönch doch schon einige Wolken angesammelt, welche sich rasch zu dunkleren Gebilden entwickeln sollten.  Wohlwissentlich, dass einem Gewitter dem bevorstehenden nicht ungefährlichen Abstieg ausgewichen werden sollte, drängte der Tourenleiter auf eine eher kurze Verpflegungspause.   Der Abstieg über die teilweise mit Schotter und Kies überzogenen steilen Platten bedingten sorgfältiges Gehen und Schwindelfreiheit. Auch wenn ab und zu geknüpfte Seilstücke das absteigen vereinfachten, war der Abstieg doch recht Zeitaufwendig.

Erleichtert und zufrieden, erreichten wir schliesslich die Station Eigergletscher.  Inzwischen hatte sich die Wolkendecke doch schon bedrohlich verdunkelt.  Aus diesem Grund beschloss der Leiter hier die Tour abzubrechen und auf den doch noch langen Abstieg nach Alpiglen zu verzichten.

Wie klug dieser Entscheid sich weisen sollte, zeigte sich nach der Talabfahrt eine Stunde später. Ein heftiges Gewitter entlud sich über die ganze Region.

Bei einem oder zwei Bieren liessen wir dann die gelungene Tour ausklingen.  Ich gratuliere meinen drei Bergkameraden zur Leistung und dass sie mich auf diese Tour begleitet haben.