Wildhornhütte (2302 m)

2-Tagestour Wildhornhütte 2302m ü.M. am Sonntag, 21. und Montag 22. August 2022

Leitung und Bericht: Eveline Jenni-Ehrenberg
Wir erlebten zwei wunderschöne Tage im Berner Oberland: Lisabeth I., Vreni A., Käthi, Dolores, Lisbeth, Renate, Elisabeth B., Bernadtte.

Mit Bahn und Bus fahren wir in 3 Stunden Reisezeit zur Iffigenalp auf 1584m. Wir sind in Burgdorf um 6.06 Uhr gestartet. Manche radelten mit dem Velo zum Bahnhof, andere kamen zu Fuss und ein paar liessen sich chauffieren. Es ist Sonntag, deshalb gibt es so früh keine Verbindungen!
Das Wetter zeigt sich von der besten Seite. Auf der Fahrt zur Alp bewundern wir den 98m hohen Fall des Iffigbachs, so hoch wie der Münsterturm in Bern!  Zudem informiert uns ein Touristenbegleiter über Bedeutendes aus der Geschichte der Bevölkerung an der Lenk.
Nach einem Kaffee und Gipfeli wandern wir zur Alp Groppi und steigen weiter über einen hohen, ausladenden, mit Gras bewachsenen Felsbuckel zum Iffigsee auf 2065m. Hier haben wir mehr als die Hälfte des Aufstiegs geschafft! Wir rasten eine Stunde fürs Mittagspicknick. Vor uns bewundern wir die schroffen mit markanten Linien gezeichneten Felswände, die auf der südlichen Seite des Sees hoch aufragen. Am Ufer lädt ein Beizli zum Verweilen ein.
Um 13.00 Uhr brechen wir auf, ein angenehmes Lüftchen weht. Schon bald erspähen wir die Wildhornhütte. Wir durchqueren einen flachen Talkessel, wo durstige Rinder aus Wasserlachen im lehmigen Boden ihren Durst stillen. Fast genau um 14.00 Uhr erreichen wir die Hütte und erleben einen Berggottesdienst mit einer eindrücklichen Botschaft!
Die meisten Leute sind Tagesgäste, wir sind nur etwa zwanzig Personen die übernachten. Rasch sind wir eingecheckt. Unser Schlafraum heisst 'Sandboden', zuoberst unter dem Giebel. Achtung, Köpfe einziehen, süsch polets!
Ein paar Kameradinnen ziehen noch einmal die Bergschuhe an und steigen hinter der Hütte hoch zu den Kletterfelsen. Dolores und ich schreiben Karten für Daheimgebliebene, die uns aus gesundheitlichen Gründen auf dieser Tour nicht begleiten konnten. Um 18.30 Uhr treffen wir uns alle zu einem währschaften Spagetti Bolognese. Wir beschliessen den Tag mit Abendliedern und Käthi erzählt uns eine schöne Geschichte aus den Bergen.
Anderntags stärken wir uns am reichhaltigen zMorgebuffet und verabschieden uns mit einem Gruppenbild von Monika, der Hüttenwartin. Ich habe noch Zeit vor unserem Abmarsch um 8.30 Uhr, mit Ben, dem aufmerksamen und anhänglichen Hüttenhund zu spielen.
Der Heimweg führt uns wieder zum Talkessel an dessen Sonnseite vereinzelt Versteinerungen im herumliegenden Geröll entdeckt werden können, Zeugen aus uralter Zeit. Bald stehen wir hoch über dem Iffigsee, von hier aus wie ein Herz zu sehen, noch im Schatten der aufgehenden Sonne. Nun lenken wir unsere Schritte weiter zum Iffighorn, es sind 200 Höhenmeter zu bewältigen. In der Morgenfrische mit prächtiger Aussicht ist diese Anstrengung schnell wettgemacht.        1
Auf dem höchsten Punkt geniessen wir ausgiebig den Weitblick: nördlich zum Gryden und zum Trüttlisbergpass, Ziele, die wir vor einem Monat mit Lisbeth erwanderten. Was uns besonders erfreut, ist südwestlich der Blick zum Wildhorn mit dem schneeweissen Gletscher, eine Belohnung!
Dann folgt der gemächliche Abstieg über den langgezogenen, abwechslungsreichen Hohberg. Unser Ziel ist es, blühende Edelweisse zu sehen und wir werden nicht enttäuscht, nämlich, wir entdecken etliche, wunderbar! Es versteht sich, dass die seltene Bergblume im Bild festgehalten wird! Kurz vor der Abzweigung nach Pöschenried picknicken wir inmitten von Wachholderbüschen, hölzigen Alpenrosen, verblühten Bergblumen und reifen Heidel- und Preiselbeeren.
Für den etwa 100m stotzigen und schmalen Sand-, Stein- und Felsenpfad des Chesselis nehmen wir uns Zeit, das ist wichtig! Wohlbehalten gelangen schliesslich alle zur Alp Groppi, danke für die Geduld! Hier trinken wir eine Erfrischung und decken uns mit den herrlich mundenden auf dieser Alp hergestellten Käsesorten ein. Von hier aus erreichen wir in einer halben Stunde zeitig die Iffigenalp, um mit dem 15.00 Uhr BUS nach der Lenk zu fahren.
Kurz vor 18.00 Uhr treffen wir in Burgdorf ein, dankbar und bereichert mit bleibenden Erinnerungen.
Liebe Kameradinnen, ich danke Euch für Euer Vertrauen. Eine wichtige Stütze war mir Lisabeth, die die Tour letztes Jahr mit mir rekognosziert hat und Dolores, die treu das Ende der Gruppe gebildet hat, vorbildlich! Herzlichen Dank!

Eveline Jenni-Ehrenberg