Gondoschlucht

Kultur-historische Wanderung durch die Gondoschlucht

Leitung: Samuel Germann

Teilenehmende: Eugen, Brigitte(Fotos), Elsbeth, Hildi, Peter, Bernadette, Aschi, Kurt(Fotos), Armin(Bericht), Beat, Käthi

Die Wanderung beginnt in Simplon Dorf mit einem Gang durch den alten Dorfteil und dem obligaten Kaffee und Gipfeli im Restaurant Fletschhorn. Unterhalb des südlichen Dorfausgangs zweigt der bis Gondo als Stockalperweg braun ausgeschilderte Wanderweg von der Strasse ab, durch Wiesland geht es hinunter. Durch einen Lärchenwald führt der Weg in die Gondoschlucht. Zwischen steilen Felswänden fliesst der Bach Doveria, der auf Treppenstufen und Brücken überquert wird. Der Briger Handelsherr Kaspar von Stockalper überwand im 17. Jht. die Schlucht mittels eines Saumpfades. Der Weg ist teilweise mit Steinplatten gepflästert - der originale Saumpfad Stockalpers. Im Herbst 1800 erliess Napoleon den Befehl zum Bau der ersten Fahrstrasse über die Alpen. Noch sind vereinzelte gepflästerte Wegabschnitte des von Stockalper angelegten Saumpfades erhalten geblieben. Der Weg ist abwechslungsreich, stellenweise auf Gitterrosten hoch über dem Abgrund. Der Blick in die Tiefe ist nichts für schwache Gemüter.

Nun sind wir tief in der Schlucht. Es ist eng hier. Stellenweise ist es so eng, dass Treppen auf das Dach der Auto-Galerien führen. Hoch über den Autos wandert man bequem talabwärts, die beeindruckende Natur stets vor Augen. Kaum vorstellbar, welchen Eindruck diese Natur auf die Menschen des Mittelalters gehabt haben muss. Mal breit, mal eng an eine Felswand geschmiegt, verläuft der Pfad und dann durch einen langen, beleuchteten Tunnel der Infanteriefestung Fort Gondo, die während den Weltkriegen für die Schweiz eine militärische Bedeutung hatte. Das Fort liegt erhöht über der Passstrasse. Einst streng geheim und nur für Eingeweihte zugänglich, ist es heute ein öffentliches Museum. Und der Wanderweg führt quer durch die alten Gänge. Gut ausgeleuchtet geht es durch die niedrigen Gänge vorwärts. Eine alte Panzerabwehrkanone markiert das Ende des Forts. Der Blick auf das Tal ist wunderbar. In «Schussweite» verengt sich das Tal wieder, kein Wunder wurde die Festung hier gebaut.

Weiter führt der Wanderweg durch ein langes Steinschlaggebiet, aber auch auf normalen Wanderwegen. Erwähnenswert ist noch die am nördlichen Eingang der Schlucht stehende Ruine des nie vollendeten Stockalperturms und das frei zugängliche Museum in der Alten Kaserne. Bei allen am Weg liegenden Sehenswürdigkeiten stehen Infotafeln. Die Wanderung endet im kleinen Dorf Gondo, das am 14. Okt. 2000 teilweise zerstört und mit grosser Anteilnahme der Schweizer Bevölkerung wieder aufgebaut wurde. Besten Dank Sam für die interessante und abwechslungsreiche Wanderung.