Skitourenwochenende Rosenlaui
4.-5. Februar 2023, Skitourenwochenende Rosenlaui
Leiter: Peter Stähli (Sportlergruppe), Rolf Stettler (Gruppe normales SAC-Tempo)
Teilnehmer: Ueli Brawand, Paul Schmutz, Stefan Frehner, Theres Imhof-Klimm, Serena Grassi, Christian Brenn, Kilian Vallotton, Kurt Neuhaus, Adrian Mischler, Lisbeth Fahrni, Markus Thommen, Trudi Stäuber, Barbara Bay, Katja Dätwyler (Sa)
Gruppe normales SAC-Tempo (Bericht Rolf Stettler)
Am Samstag steigen wir bei leichtem, eher nassen, Schneefall auf den Grindelgrat. Unterwegs treffen wir auf Gämsen, die sich überhaupt nicht stören lassen, und ruhig weiter Grasen, während wir recht nah an ihnen vorbeiziehen. Zum anderen erblicken wir ein Schneehase, der in wilden Sprüngen über den Schnee hin und her huscht und wilde Kurven schlägt. Soviel zu unseren Wildbeobachtungen. Während des Aufstiegs lässt der Schneefall nach, aber leider wird die Sicht gegen Gipfelnähe trüb und ich muss zwei-dreimal die GPS Karte konsultieren, damit wir den Gipfel finden. Die anschliessende Abfahrt ist wider Erwarten sehr gut. Wenn die Sicht noch besser wäre, so würde diese als grandios eingestuft. Wir entschliessen uns, noch gegen die Alp Grindelfeld abzufahren und halten dort unsere Mittagsrast ab. Anschliessend steigen wir nochmals auf den Grindelgrat. Während der Abfahrt treffen wir die schnelle Truppe Stähli, die vom Tschingel her den Aufstieg ebenfalls Richtung Grindelgrat in Angriff nehmen. Für die Abfahrt zur Schwarzwaldalp müssen wir überall die Mulden suchen, damit wir genügend Schnee finden. Dies gelingt uns ziemlich gut und so erreichen wir alle ohne grosse Kratzer in den Skiern unsere Basis. Wie immer geniessen wir die überaus gute Gastfreundschaft, mit herrlichen Nachtessen, auf der Schwarzwaldalp.
Am Sonntag starten wir um 9:00, nach einem reichhaltigen Frühstück, bei der Schwarzwaldalp. Unser Tagesziel ist heute der Wildgärst. Beim Start noch eher trüb, lichten sich unterwegs die Wolken, und die Sonne strahlt die herrliche Bergwelt aus. Wie fast immer, ist die Gipfelflanke des Wildgärst abgeblasen und wir machen ein Skidepot in der Wart. Der Wind nimmt enorm zu und es wird plötzlich ziemlich kalt und frisch. Auf dem Gipfel stösst wieder die schnelle Truppe Stähli dazu. Zudem werden wir von Stähli Peter mit dem schon fast traditionellen Haslichueche aus seinem Rucksack verwöhnt. Leider zieht die erwartete Front herein und die Sicht bei der Abfahrt wird trüb. Trotzdem können einige schöne Kurven gefahren werden und alle treffen wohlgelaunt wieder auf der Schwarzwaldalp ein. Ein letztes Mal löschen wir den Durst, bevor wir heimfahren. Danke Peter für die Organisation dieses Wochenendes.
Sportlergruppe (Bericht Peter Stähli)
Samstag: Wie geplant treffen wir am Samstag kurz vor 0900 Uhr auf der Schwarzwaldalp ein. Da das Wetter durchzogen ist, aber Aussicht auf Besserung besteht, genehmigen sich auch die Sportler noch einen Kaffee vor dem Start. Dann machen wir uns auf den Weg, zunächst flach absteigend, bis wir in der Aufstiegsroute zum Tschingel sind. Von dort steigen wir zunächst über den Fahrweg, dann über offene Wiesen bis zur obersten Alphütte. Der Schnee ist knapp und hier unten auch etwas klebrig, was einigen von uns erheblichen Trainingsballast in Form von Stollen beschert. Nach ausgiebigem Wachsen der Steigfelle geht es besser. Nach einer Rast bei der obersten Alphütte steigen wir zügig zum Tschingelgipfel. Das Wetter kann man als «Auf-und-zu-Wetter» beschreiben. Wie wir auf dem Gipfel ankommen tut es gerade wieder einmal «zu». Doch bei der Abfahrt hebt sich die Wolkendecke soweit, dass wir zum Skifahren wieder gute Sicht haben. So können wir den spärlich vorhandenen, aber überraschend gut zu fahrenden Schnee im Gipfelhang geniessen. Nach der Alphütte fahren wir alles über den Fahrweg ab, denn der Schnee im offenen Gelände ist einfach zu knapp. Ich unterhalte die Gruppe mit einem lustigen Sturz, da ich im diffusen Licht nicht merke, dass die Wegböschung, auf der ich bremsen will, fast senkrecht auf die Wiese abfällt. Zum Glück hat es hier genug Schnee und so ist die Landung sanft. Nach rund zwei Dritteln der Aufstiegsstrecke fellen wir wieder an und steigen über die Verbindungsroute zum Grindelgrat empor. Dieser soll unser zweites Gipfelziel sein. Dank einer alten, nur noch stellenweise erkennbaren Spur und etwas Routengespür finden wir trotz schlechter Sicht abseits der üblichen Route eine elegante Aufstiegslinie, die uns schnell zur Alp Grindelfeld führt. Dort machen wir eine weitere Pause. Vom Grindelgrat ist nichts zu sehen. Der hier in genügender Menge vorhandene Schnee verspricht aber Abfahrtsfreuden. Plötzlich taucht aus dem Nebel Rolfs Gruppe auf, die den Gipfelhang zum zweiten Mal befährt. So ist für uns dann sicher «angezeichnet», und gespurt ist auch schon. Bald sind wir auf dem Gipfel, wo das Panorama angesichts der Wetterverhältnisse grösstenteils in der Möglichkeitsform erklärt wird: «…hier wäre…, und dort wäre…, wenn nicht der Nebel wäre…». Aber immerhin: Zwischendurch reisst es auf und wir sehen zu unserem ersten Gipfel hinüber, dem Tschingel. Auch andere Gipfel zeigen sich kurz. Dank der Spuren von Rolfs Gruppe müssen wir nicht im «whiteout» abfahren. So ist der tolle Pulverschnee trotz schlechter Sicht ein Genuss. Weiter unten lockert das Gewölk auf. Die Sonne zaubert einige spektakuläre Stimmungsbilder. Nur leider ist der Schnee nach dem Gipfelhang so knapp, dass man richtig zirkeln muss, um eine fahrbare Linie zu finden. Dank defensiver Fahrweise gelingt die Abfahrt aber ohne grössere Steintreffer. Den letzten Teil der Abfahrt machen wir schliesslich über den Fahrweg. Trotz durchzogenem Wetter sind wir sehr zufrieden mit dieser ersten Tour, die uns um zwei Gipfel und immerhin rund 1700 Höhenmeter bereichert hat. Gerne schliessen wir uns Rolfs Gruppe an, die schon beim Vor-Apéro ist, und helfen tüchtig mit, die Bier- und sonstigen Getränkevorräte des gastlichen Hauses zu dezimieren. Dem Zimmerbezug folgt dann das eigentliche Apéro und diesem ein ausgezeichnetes Nachtessen. Nach ausgiebiger Pflege der Kameradschaft suchen wir unser Nachtlager auf, zufrieden mit der ersten Tour und motiviert für die Sonntagstour.
Sonntag: Nach dem sehr gepflegten Frühstücksbuffet starten die Sportler mit einer halben Stunde Vorsprung auf Rolfs Gruppe. Wir wollen zuerst den Bandspitz besuchen. Nach rund 1 Stunde 50 Minuten sind wir oben, durchmarschiert ohne eigentliche Pause. Die Fitness der Gruppe beeindruckt mich. Die Sicht ist heute besser, zumindest bis wir den Gipfel erreichen. Leider trübt es genau jetzt ein, wo wir die Abfahrt beginnen. Glücklicherweise reicht aber die Sicht aus, um auch hier den sehr schönen Pulverschnee zu geniessen. Bevor es zuzieht können wir noch Rolfs Gruppe sehen, die gerade die Ebene unter dem Bandspitz durchquert. Im kurzen, steilen letzten Hang hinunter zur Ebene stehen wir dann völlig im «whiteout». Ich fahre rein nach Gefühl und kann so für die Gruppe wenigstens den Hang etwas anzeichnen. In der Ebene angekommen gönnen wir uns eine kleine Pause. Dann folgt die Aufholjagd. Wir marschieren in mässig-zügigem Tempo ohne Pause durch bis zur Wart. Dort haben wir Rolfs Gruppe fast eingeholt. Wir machen das Skidepot etwas weiter unten und erreichen den Gipfel dann zu Fuss unmittelbar nach Rolfs Gruppe. Perfektes Timing, denn ich habe für beide Gruppen noch Hasli-Kuchen, Kaffee und Kirsch mitgeschleppt. So können sich alle unter einem strahlend blauen Himmel für die Abfahrt stärken. Leider kommt die erwartete Front aber früher und schneller als erhofft. Innert weniger Minuten sinkt die Sicht gegen 20 Meter. Zum Glück ist es nach der Wart etwas besser, so dass wir nach einigen Metern wieder frei fahren können, ohne uns dauernd an der Aufstiegsspur orientieren zu müssen. Um weiter unten nicht völlig in der Suppe zu landen verzichten wir auf die Wischbääch-Abfahrt und folgen weiter der Aufstiegsroute. Die Sicht ist auch hier gut genug, um sich am schönen Pulverschnee wirklich zu freuen. Die Abfahrt von der Ebene (Alp Breitenboden) über den Fahrweg ist ebenfalls gut zu machen. Unten heraus zum Hotel wird der Schnee schlechter, doch nach dem Prinzip «grosse Bögen, lange Traversen» bringen wir auch den letzten Hang gut hinter uns. Alles in allem war auch diese Tour sehr lohnend, wieder zwei Gipfel bei sehr abwechslungsreichem Wetter und diesmal sogar 1900 Höhenmeter (das muss schon noch erwähnt sein, schliesslich sind wir ja die Sportlergruppe).
Schluss und Dank (Peter Stähli)
Nach einer kleinen Erfrischung im Hotel kehren wir heim, zufrieden und glücklich über zwei sehr ergiebige Tourentage. Es lohnt sich eben auch bei durchzogenem Wetter auszurücken! Das Hotel Schwarzwaldalp hat mit seiner ausgezeichneten Bewirtung und dem unkomplizierten Umgang mit einigen Abmeldungen seinen Teil zum Gelingen beigetragen. Allen meinen herzlichen Dank fürs Mitmachen und Rolf auch für das Leiten seiner Gruppe!