Schneeschuhtour auf den Stoufe

Schneeschuhtour auf den Stouffe 16. Feb. 2023

Teilnehmer: Christoph Gubser (Leitung), Kurt Kohler, Samuel Germann, Margrit Theis, Rolf Bürki, Kurt Gerber, Ernst Gehrig, Martin Leuzinger, Bernhard Manz (Bericht) Fotos Martin Leuzinger.

Für meine Verhältnisse ungewohnt früh, stehe ich mit vielen Werktätigen am Gleis 1 im Bahnhof Buchsi. Mit dem Zug fahre ich nach Burgdorf, zu meiner Verwunderung steigt niemand der SAC Gruppe ein. Weiter nach Bern und umsteigen nach Thun. Auch in Bern ist keine Gruppe der Burgdorfer zu sehen. Halt, da ist jemand, der mit Schneeschuhen bewaffnet suchend über die Menge blickt. Es ist Rolf, der wie ich sich fragt, ob er am falschen Tag unterwegs sei. Wir unterhalten uns über vergangene Zeiten in Oberburg, das Dorf, die Menschen und sind im «Hui» in Thun.  Vor dem Bahnhof ist die Gruppe versammelt, die Burgdorfer nahmen den Panaromaexpress durchs Emmental, alle sind da. Mit dem Postauto kurven wir anschliessend in rassiger Fahrt hinauf ins Eriz. Um zwanzig nach acht Uhr könnten wir schon losmarschieren aber es ist noch kalt, die Gegend noch im Schatten der Sieben Hengste und vor uns noch viel Zeit. Beim Schilift Schwändli ist ein offenes Restaurant mit einer freundlichen Wirtin, wo wir uns bei Kaffee und Gipfeli für den Tag mental und anderweitig vorbereiten.

Wenn man auf die Landeskarte schaut, wird der Stouffe regelrecht von verschiedenen Schörizen umzingelt. Da ist der Schörizwald, das Hintere, das Vorder, das Unter, das Ober Schöriz. Dann wird's hart, das Steinige Schöriz, noch schlimmer, das Gemeine Schöriz. Wir folgen dem vereisten Strässchen durch Wald und über verschneiten Weiden hinauf über's Unter zum Ober Schöriz. Kurz vor dieser Alp erreicht uns die Sonne, die endlich über die Sieben Hengste aufgestiegen ist. Wir machen halt, sitzen an der Sonne und schauen hinauf zur Sichel. Schön, wie die Sonne Schatten der knorrigen Bäume in den Schnee zeichnet. Abwechselnd an der Sonne, dann wieder im Schatten der nahen Felsen, steigen wir gemütlich zur Schörizegg hinauf.

Weit wird nun unser Blickfeld. Der Gegensatz ist gross, hinter uns die kalten, schattigen Wände, vor uns die Hügel, die sich gegen den Thunersee hinunterziehen, dahinter Stockhorn und Gantrischkette.  Entlang der Egg steigen wir nun das letzte Stück hinauf zum Stouffe. An der warmen Sonne machen wir einen ausgiebigen Mittagshalt. Sogar ein Gläschen Wein wird offeriert - danke den Spendern. Natürlich folgt die übliche Fragerei welcher Gipfel wie heisst. Immer wieder ist es anders, die Berge verschieben sich hintereinander, aus dem neuen Winkel haben sie ein anderes Gesicht. Jedes Mal eine lebendige Geographiestunde. Unterdessen ist der Schnee weich geworden. In einem Bogen über die Schörizegg steigen wir zügig hinunter direkt zur Unter Schöriz. Von dort geht's weiter entlang unserer Aufstiegsspur zurück nach Schwändli. Dort ist reger Schibetrieb, einer der Lifte läuft und schleppt die Schifahrer in die Höhe. Irgendwelche Bumbummusik plärrt aus den Lautsprechern, zufriedene Leute sitzen an der Sonne, plaudern und trinken ein Bierchen. Wir kommen aus einer anderen Welt, wenden uns unserer «Stammbeiz» zu und machen es uns auch gemütlich, bei einem Bierchen oder zwei, dazu ein feines Fleischplättchen von der fröhlichen Wirtin richtig dosiert zubereitet.

Kurz nach vier Uhr sitzen wir wieder im Postauto, führen rege Gespräche mit anderen Touristen. Potz, da gibt es noch ältere und rüstigere Seniorinnen, die immer auf Achse sind. In Thun verabschieden wir uns voneinander. Was will man mehr, prächtiges Wetter, viel Zeit, schöne Umgebung, liebe Leute und eine gute Leitung durch den Tag. Herzlichen Dank Christoph.

12.02.2023 B. Manz