Skihochtour Strahlhorn

Skihochtour Wildstrubel(Ersatztour für Strahlhorn)

Tourenleiter: Rolf Stettler

Teilnehmer: Therese, Katja, Yves, Michael, Peter

Bericht Rolf Stettler

Und wieder Südföhnlage. Gefühlt, seit 2 Monaten an jedem Wochenende. Wieder wurde nichts mit der angesagten Hochtour aufs Strahlhorn. Gefühlt der 10 versuch. Und wieder musste wieder nach einer Alternative gesucht werden. Schon bald Routine im Leben eines langjährigen Tourenleiters. Beim Abklappern von freien Hüttenplätzen im etwas nördlichen oder östlichen Teil der Schweiz stiess ich erstaunlicherweise bei der Lämmernhütte auf freie Plätze. Nach näherer recherche war mit klar warum. Die Gemmibahn ist wegen Umbau geschlossen, die Bahn aufs Sunnbüel fährt nur um 8:00Uhr und 17:00 Uhr. Lange Anmärsche sind deshalb für Tourengänger angesagt. Das hinderte uns jedoch nicht, und so Starteten wir frühmorgens mit ÖV um 6:00Uhr Richtung Kandersteg. Mit der angesagten Bahn aufs Sunnbüel. Mutterseelen alleine Richtung Schwarenbach, Lämmereplatten aufs Daubenhorn. Eine langer Wackel, aber umso schöner, da alles frisch eingeschneit, und keine Menschenseele unterwegs. Um 14:00Uhr trafen wir auf dem Gipfel des Daubenhorns ein. Die Abfahrt zum Teil sehr gut. Stellenweise etwas Windgepresster Pulver. Alles in allem eine wunderbare Tour durch Menschenleere Landschaften. Der Schlussaufstieg zur Lämmernhütte wurde durch die etwas müden Beine dann länger und länger. Doch nach einem kühlen Bier in der Gastfreundlichen Hütte wurden die Batterien wieder aufgeladen. Am Samstag Morgen um 6:00 gab es Tagwache. Unser Ziel heute, der Wildstrubel. Wir liessen uns offen, wieder Südwärts abzufahren oder über den Gross-Strubel-Frühstücksplatz Engstligenalp zu fahren. Bei sehr angenehmen Temperaturen und erstaunlicherweise ohne jeden Wind stiegen wir Richtung Wildstrubel.  Nur zwei andere Gruppen unterwegs. Bei diesen Top Verhältnissen ein kleines Wunder. Ein Zeichen, dass viele Skitüüreler zu bequem sind, längere Touren in Kauf zu nehmen. Ein Glück für uns. Wie dem auch sei, kurz vor dem Gipfel wurden wir ruckartig in den tiefsten Winter versetzt. Es setzte ein eisig kalter, starker Wind ein, der einem innert kürzester Zeit enorm abkühlte. Praktisch den ganzen Winter war es nie so kalt. Wir entschieden uns auf dem Gipfel, nicht über den ausgesetzten Grat Richtung Grossstrubel zu gehen. Die Gefahr des starken Windes über den Grat, und die enorme Kälte. Das wäre zur Tortour geworden. So fuhren wir wieder Südwärts ab. Im Gipfelhang noch windgepresster Schnee, ging dieser kurzum in herrlichstem Pulver über. Eine grandiose Abfahrt. Schon 100m unter dem Gipfel wieder windstill. Es war einfach nur herrlich. Ende April eine solche Abfahrt zu fahren ist schon extrem selten. Wir entschieden, über die Rote Totzlücke aufzusteigen und dann über den Chinbettipass auf die Engstligenalp zu gehen. Vorher stärkten wir uns in der Lämmernhütte mit Kaffee und Kuchen. Auch in der Totzlücke blies uns der kräftige Föhn wieder um die Ohren. Ebenfalls auf dem Chindbettipass. Dort wurde die steile Querung des Hanges vor dem Pass zur Hochtourenähnlichen Übung, der die Teilnehmer forderte. Routiniert schafften dies aber alle wunderbar, auch wenn der Puls beim einen oder anderen schon etwas höher wurde doppelte. Bei der Abfahrt Richtung Engstligenalp wunderten wir uns, dass die Lifte keinen wank machten. Beim Restaurant reger Helibetrieb und eine Traube anstehender Leute. Die Piste leer. Wir fuhren ab bis zur Liftbeiz. Dort wurden wir informiert. Kein Strom, alles lahm. Es geht nichts mehr. Wir werden ausgeflogen. So kamen wir nach längerer Wartezeit zu einem Gratis-Helikopterflug von der Engstligenalp bis Adelboden. Besten Dank dem Sponsor BKW 😊. Fazit. Eine wunderbare Tour mit einem Highlight als Abschluss.